Baufinanzierung: Höhere Preise, aber günstige Zinsen
Stand: 30.03.2021
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Wohnimmobilien sind 2020 erneut deutlich teurer geworden. Wie aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, lagen die Preise für Wohnimmobilien im vierten Quartal durchschnittlich 8,1 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Günstiger wurden dagegen die Zinsen für Immobilienkredite.
Deutlicher Anstieg bei den Kaufpreisen
Wer im vergangenen Jahr eine Wohnimmobilie gekauft hat, profitierte bei der Baufinanzierung zwar einerseits von niedrigen Zinsen. Anderseits mussten Eigenheimerwerber aber auch deutlich höhere Preise schultern als noch ein Jahr zuvor.
Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitgeteilt hat, stiegen die Preise für Wohnimmobilien im 4. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 8,1 Prozent. Verglichen mit den vorangegangenen drei Monaten stiegen die durchschnittlichen Kaufpreise für Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäuser in der Zeit von Oktober bis Dezember um 2,6 Prozent.
Häuser verteuern sich stärker als Wohnungen
Ein- und Zweifamilienhäuser verteuerten sich im 4. Quartal besonders deutlich. So stiegen die Häuserpreise sowohl in den sieben größten Metropolen (Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf) als auch in den ländlichen Kreisen jeweils um rund 10 Prozent und mehr (Metropolen: +12,1 %, dünn besiedelte ländliche Kreise: +11,0 %, dichter besiedelte ländliche Kreise: +9,8 %). In städtischen Kreisen erhöhten sich die Häuserpreise gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,0 Prozent.
Auch Eigentumswohnungen verteuerten sich in der Stadt und auf dem Land weiter, wenn auch etwas weniger stark als Häuser. Die stärkste Preissteigerung für Eigentumswohnungen verzeichneten dichter besiedelte ländliche Kreise (+8,9 %), den geringsten Anstieg stellten die Statistiker in städtischen Kreisen fest (+5,7 %).
Günstige Zinsen für Baufinanzierungen
Während die Kaufpreise klettern, sind die Zinsen für Immobilienkredite weiter gesunken. Für Wohnungsbaukredite mit mehr als 10 Jahren Laufzeit haben Privatkunden im 4. Quartal im Schnitt 1,14 Prozent Zinsen gezahlt. Das zeigen Verivox-Berechnungen auf Basis von Bundesbank-Statistiken. Damit waren private Immobilienfinanzierungen 5,3 Prozent günstiger als im vorangegangenen dritten Quartal. Im Vergleich zum Vorjahr waren private Wohnkredite 8,4 Prozent günstiger.