Die Private Rentenversicherung: Erweiterung des gesetzlichen Rentensystems
Da die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung heute nicht mehr ausreichen, um jedem Leistungsempfänger eine ausreichende Rente zu zahlen, sorgen immer mehr Berufstätige privat für das Alter vor. Wer sich nicht auf die gesetzliche Altersvorsorge verlässt und während des Arbeitslebens freiwillige private Rentenbeiträge einzahlt, kann seinen Lebensstandard auch später noch aufrechterhalten. Bei Verivox erfahren Sie, wie sich die einzelnen Rentenarten unterscheiden und wie Sie die richtige Rentenversicherung finden.
- Gesetzliche und private Rentenversicherung: Unterschiede
- Gesetzliches Rentenmodell: Sozialversicherung
- Beitragshöhe gesetzlicher Rente
- Private Rente: Individuelle Modelle
- Was wird gefördert?
- Tipps zur privaten Absicherung
- Häufig gestellte Fragen
In 3 Schritten zur passenden Rentenversicherung
Wollen Sie eine private Rentenversicherung abschließen, ist ein Vergleich verschiedener Versicherungsgesellschaften und Tarife unabdingbar. So finden Sie die für Sie optimale Versicherung:
- Geben Sie Ihre gewünschte monatliche Rente im Versicherungsrechner ein.
- Ergänzen Sie Ihre persönlichen Daten und legen Sie Ihren Anlagebetrag fest.
- Ein passender Versicherungspartner kontaktiert Sie und berät Sie kostenfrei. Anschließend erhalten Sie ein persönliches Angebot über eine private Rentenversicherung.
Gesetzliche und private Rentenversicherung: Was ist das?
Die gesetzliche und die private Rentenversicherung dienen in Deutschland zur finanziellen Absicherung der Bürger im Alter. Die gesetzliche Rentenversicherung ist ein Teil der Sozialversicherung. Die Mitgliedschaft darin ist für Arbeitnehmer verpflichtend. Selbstständige und Freiberufler können eine freiwillige Rentenversicherung abschließen. Der demografische Wandel stellt die staatliche Rente aber vor Herausforderungen. Das Niveau der Rente wird in Deutschland gemäß dem aktuellen Rentenversicherungs-Bericht 2020 des Bundeskabinetts bis 2034 voraussichtlich auf 46 Prozent sinken. Dadurch entsteht im Alter eine Versorgungslücke. Um diese zu schließen, können sich alle Bürger in Deutschland zusätzlich mit einer privaten Altersvorsorge absichern.
Die Rentenversicherer bieten unterschiedliche Modelle zur privaten Rentenversicherung an. So ist für Arbeitnehmer beispielsweise eine Kombination aus gesetzlicher und privater Rentenversicherung möglich. Einige private Modelle der Altersvorsorge werden zudem vom Staat durch Steuervorteile und Zulagen finanziell gefördert. Welche Ergänzungspolice für Sie optimal ist, finden Sie am besten mit einem Vergleich heraus.
Gesetzliche Rentenversicherung: Teil der Sozialversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung wurde in Deutschland zur Alterssicherung von Arbeitnehmern geschaffen. Der Großteil der Beitragszahler der deutschen Rentenversicherung sind pflichtversicherte Arbeitnehmer. Ausnahmen von der Rentenversicherungspflicht bestehen etwa bei geringfügig beschäftigten Arbeitnehmern. Daneben gibt es noch weitere Pflichtversicherte, etwa einige selbstständige oder freiberufliche Handwerker, Hebammen und Künstler. Weitere Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung schließen eine freiwillige Rentenversicherung ab.
Mit der Beitragszahlung sorgt der Versicherte dafür, dass er eine Altersrente in ausreichender Höhe erhält. Darüber hinaus hat er in diesem Fall Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente. Seine Familie kann im Falle seines Todes darüber hinaus auf eine Hinterbliebenenrente zurückgreifen.
Beiträge in der gesetzlichen Rentenversicherung
Die gesetzliche Rentenversicherung finanziert sich über den sogenannten Generationenvertrag. Dieser besagt, dass Erwerbstätige ihre Beiträge in die Rentenkasse einzahlen, damit die heutigen Rentner Leistungen aus diesem Zweig der Sozialversicherung erhalten können. Demnach zahlen Erwerbstätige die Rentenbeiträge also nicht für sich selbst ein.
Wie hoch der anschließende Rentenanspruch ist, hängt von der Höhe der eingezahlten Beiträge wie auch von der Dauer der Zahlungen ab. Da der Beitragssatz der Rentenversicherung stets im festen Verhältnis zum Lohn steht, hängt die Höhe der Rente in erster Linie vom Einkommen ab. Im Jahre 2021 liegt der zu zahlende Rentenbeitrag bei 18,6 Prozent des Bruttolohns. Die Beitragszahlungen erfolgen bei pflichtversicherten Arbeitnehmern jeweils zur Hälfte durch den Arbeitnehmer und durch den Arbeitgeber. Mitglieder der freiwilligen Rentenversicherung müssen den gesamten Beitrag jedoch selbst aufbringen.
Wichtig:
Die Beiträge müssen nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung bezahlt werden. Diese liegt im Jahre 2021 in den alten Bundesländern bei 7.100 Euro und in den neuen bei 6.700 Euro monatlich. Für die knappschaftliche Rentenversicherung liegt die Grenze bei 8.700 beziehungsweise 8.250 Euro pro Monat.
Private Rentenversicherung: Individuelle Gestaltung möglich
Gerade im Alter fallen für die Versicherungsnehmer gewisse Kosten für Umbauten, Pflege oder medizinische Rehabilitation an. Neben der privaten Rentenversicherung empfiehlt sich daher oft auch eine Pflegezusatzversicherung. Im Gegensatz zur gesetzlichen Rentenversicherung gibt es bei der privaten Rentenversicherung keine Versicherungspflicht. Die private Absicherung kann als alleiniger oder ergänzender Versicherungsschutz für die finanzielle Vorsorge im Alter genutzt werden.
Die Höhe der Rente können Versicherte selbst durch die Höhe des angesparten Kapitals beeinflussen. Aber auch die Wahl des Versicherungsproduktes kann bei der Höhe der Rente eine Rolle spielen. Dadurch lässt sich die Rentenversicherung individuell an die Bedürfnisse des Versicherten anpassen.
Je nach Wahl des privaten Rentenversicherungsproduktes gibt es Renten mit einer sofortigen Auszahlung und sogenannte aufgeschobene Rentenversicherungen, bei denen die Leistungen erst später einsetzen. Bei einer Sofortrente zahlt der Versicherte einmalig einen festen Betrag ein und erhält von diesem Kapital eine lebenslange Rente.
Bei einer aufgeschobenen Rentenversicherung liegt zu Beginn der Versicherungszeit zunächst die Ansparphase. In dieser Zeit werden über einen vorher festgelegten Zeitraum regelmäßig Rentenversicherungsbeiträge eingezahlt. Anschließend kann die Auszahlung im Rentenalter, beispielsweise mit 65 Jahren, in Form einer regelmäßigen Rentenzahlung oder in einem Betrag erfolgen. Der Rentenbeginn kann, je nach Versicherung, auch früher oder später stattfinden.
Förderungsmöglichkeiten in der privaten Rentenversicherung
Eine private Rentenversicherung wird in einigen Fällen staatlich gefördert. Dazu gibt es die Möglichkeit, eine Riester- oder Rürup-Rente abzuschließen. Dabei können Sie je nach Ihren persönlichen Voraussetzungen und dem anzusparenden Kapital Zulagen wie auch steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen. Die Rürup-Rente kann jeder Sparer beanspruchen. Die Riester-Rente richtet sich hingegen nur an versicherungspflichtige Arbeitnehmer sowie deren Angehörige und einige weitere Personengruppen. Sie dient der ergänzenden privaten Altersvorsorge und soll helfen, die entstehende Versorgungslücke bei Bezug der gesetzlichen Rente zu schließen.
Gut zu wissen:
In einigen Fällen unterstützen die Arbeitgeber ebenfalls bei der Altersvorsorge. Bei der sogenannten betrieblichen Altersvorsorge können sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer von steuerlichen Vorteilen profitieren. Bei der Planung der Altersvorsorge sollten Sie jedoch stets beachten, dass bei der Auszahlung der Rentenversicherung Steuern fällig werden können.
Die richtige Form der privaten Absicherung
Generell können keine Aussagen getroffen werden, welche Form der privaten Absicherung die richtige ist. Es kommt stets auf die Lebenssituation des Versicherten an. In jedem Fall ist eine Rentenberatung zu empfehlen, um festzustellen, welche Rente oder welche Kombination aus Produkten die passende ist. Dabei sollte stets eine gute Mischung aus Risiko und Rendite, beispielsweise durch fondsgebundene Rentenversicherungen, bestehen. Auch der Besitz von Immobilien oder Aktien hat einen Einfluss auf die Strategie. Bevor Sie dann die gewünschte Versicherung wählen, lohnt sich ein Vergleich der Anbieter. Nutzen Sie den Rentenversicherungsrechner von Verivox, um Ihre gewünschte Rente ausrechnen zu lassen.
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Häufig gestellte Fragen
Das kommt darauf an, wie viele Beitragsjahre Sie in der Rentenversicherung haben. Mit Abschlägen können Sie in Rente gehen, wenn Sie mindestens 35 Jahre lang Rentenbeiträge eingezahlt haben. Die Rente nach 45 Jahren wird ohne Abschläge ausbezahlt. Ihr Renteneintrittsalter hängt von Ihrem Geburtsjahr ab. Personen etwa, die vor 1953 geboren wurden, konnten noch mit 63 abschlagsfrei in Rente gehen.
Beide Dokumente geben die Rentenberechnung unter Vorbehalt an. Die Renteninformation erhalten Sie von der Rentenversicherung mit Abschluss des 27. Lebensjahres und nach fünf Jahren, in denen Sie Beiträge bezahlt haben. Die Rentenauskunft ist deutlich umfangreicher und wird ab dem 55. Lebensjahr alle drei Jahre an Sie verschickt. Dies geschieht bei beiden Dokumenten automatisch, aber Sie können sowohl Renteninformation als auch Rentenauskunft jederzeit – auch online – bei der Rentenversicherung beantragen. So ist es auch möglich, eine Rentenauskunft vor dem 55. Lebensjahr anzufordern.
Die Grundrente ist ein Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung, der zum 01. Januar 2021 eingeführt wurde. Sie beträgt monatlich bis zu 418 Euro und richtet sich an Personen, die mindestens 33 Jahre bei unterdurchschnittlichem Verdienst gearbeitet, Kinder erzogen und Angehörige gepflegt haben. Ob ein Anspruch auf Grundrente besteht, wird automatisch geprüft. Finanziert wird sie aus Steuermitteln des Bunds, nicht etwa durch die Zahlungen von Beitragspflichtigen.
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