Zinsentwicklung und Zinsprognose für Spar- und Kreditzinsen
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Das Wichtigste in Kürze
- Die allgemeine Zinsentwicklung wird vor allem von der Geldpolitik der EZB beeinflusst.
- Während sich die Kreditzinsen- und Sparzinsen-Entwicklung sehr stark an den Leitzinsen orientieren, hängt die Höhe der Bauzinsen eher von den Anleiherenditen ab.
- Obwohl die EBZ den Leitzins im Jahr 2022 bereits mehrfach angehoben hat, werden 2023 je nach Datenlage wahrscheinlich weitere Leitzinserhöhungen folgen.
- Das aktuelle Leitzinsniveau zieht die Kreditzinsen nach oben, aber ebenso die Sparzinsen. Tagesgeld bringt aktuell bis zu 0,75 Prozent, die besten 2-jährigen Festgelder sind mit mehr als 2 Prozent verzinst.
Aktuelle Entwicklung: Neue geldpolitische Beschlüsse der EZB
Um einen Crash der Wirtschaft durch den weltweiten Corona-Lockdown zu verhindern, beschlossen die Notenbanken umfangreiche Maßnahmenpakete. Die Europäische Zentralbank weitete beispielsweise ihr seit 2015 bestehendes Asset Purchase Programme (APP) aus und führte mit dem Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme – kurz PEPP) ein neues, zeitlich begrenztes Ankaufprogramm ein. Die Nettoankäufe im APP und PEPP hat die EZB jedoch bereits wieder eingestellt.
Die beträchtliche Ausweitung der Geldmenge führte dazu, dass die Inflation seit Mitte 2021 immer weiter ansteigt. Während die amerikanische Notenbank FED schon im Frühjahr 2022 mit der Inflationsbekämpfung begann und die Zinsen bereits mehrfach um 0,75 Prozent anhob, verhielt sich die EZB lange Zeit zögerlich. Seit Juli erhöhte die Europäische Zentralbank jedoch alle drei Leitzinssätze mehrmals. Ab dem 2. November 2022 sahen sie wie folgt aus:
- Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte: 2 Prozent
- Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität 2,25 Prozent
- Einlagefazilität: 1,5 Prozent
Leitzins beeinflusst die Sparzinsen- und Kreditzinsen-Entwicklung
Die Zinsentwicklung stellt eine der bedeutsamsten volkswirtschaftlichen Variablen dar. Aus dieser Größe lassen sich nicht nur Wachstumsperspektiven für die Wirtschaft und Prognosen für die Aktien-, Renten- sowie Immobilienmärkte ableiten. Darüber hinaus fungieren die Leitzinsen als wichtiger Orientierungswert für die Spar- und Kreditzinsen, deren Entwicklung im Wesentlichen dem Auf und Ab der Leitzinsen folgt. Die Grafik unter diesem Abschnitt zeigt auf, wie sich der EZB-Leitzins, die Hypothekenzinsen und Sparangebote mit einer Kündigungsfrist von bis zu drei Monaten in den letzten Jahren entwickelt haben:
Bauzinsentwicklung
Bei einem Immobiliendarlehen entfällt ein großer Teil der Kosten auf die Zinslast. Zur Freude von Hauskäuferinnen und -käufern verharrten die Bauzinsen in den letzten Jahren auf einem Niveau von teilweise unter 1,3 Prozent. Doch mit der Erhöhung des Leitzinssatzes sind auch die Hypothekenzinsen sprunghaft angestiegen.
Für angehende Eigentümerinnen und Eigentümer macht sich dieser Zinsanstieg über die Laufzeit des Darlehens in Mehrkosten von tausenden Euro bemerkbar. Fachleute gehen davon aus, dass die Bauzinsen in naher Zukunft erst einmal weiter steigen werden. Hier orientiert sich die Zinsentwicklung nämlich vorwiegend an den Anleihemärkten, die sich momentan zu immer neuen Höhen aufschwingen. Wer über die Aufnahme eines Hypothekendarlehens nachdenkt, sollte daher zeitnah eins abschließen, bevor die Zinsen weiter nach oben klettern.
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Zinsentwicklung bei Ratenkrediten
Die Zinsen für Ratenkredite haben sich in den letzten Monaten stetig erhöht. Auch hier lohnt sich der Anbietervergleich. Im günstigen Marktsegment erhalten Verbraucher den Kredit zu deutlich niedrigeren Zinsen. Durch einen solchen Zinssatz ergeben sich verglichen mit dem Durchschnittzins Einsparungen im mittleren dreistelligen Bereich.
Die Europäische Zentralbank hat bereits angekündigt, den Leitzins noch weiter erhöhen zu wollen. Auf Grundlage einer solchen EZB-Leitzins-Prognose für 2023 ist davon auszugehen, dass die Ratenkreditzinsen in nächster Zeit weiter steigen. Wer über eine größere Anschaffung nachdenkt, sollte aus diesem Grund lieber jetzt als später nach günstigen Krediten suchen.
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Zinsentwicklung bei Festgeld und Tagesgeld
Sparerinnen und Sparer gelten als die großen Leidtragenden der historischen Niedrigzinsphase. Sichere Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld werfen schon lange kaum noch Erträge ab. In der Regel fallen diese zudem deutlich niedriger aus als die Inflation. Wie die nachfolgende Grafik aufweist, werden entsprechende Anlagen im Zuge der aktuellen Zinsentwicklung jedoch wieder attraktiver.
Aktuell sind bei manchen Banken mehr als 3 Prozent Zinsen für ein zweijähriges Festgeldkonto möglich. Auf Tagesgeld gibt es bei vielen Anbietern mehr als 1 Prozent Zinsen, bei einigen sogar mehr als 2 Prozent. Fachleute gehen weiterhin von steigenden Leitzinsen aus, welche auch die Zinsen auf Fest- und Tagesgeld nach oben ziehen dürften. Aufgrund der zu erwartenden Entwicklung der Sparzinsen empfiehlt es sich zum momentanen Zeitpunkt, das angesparte Geld nicht zu lange zu binden und stattdessen lieber hin und wieder Angebote zu vergleichen.

Über ein Jahr nach der ersten Leitzinserhöhung bietet ein beträchtlicher Teil der Banken Sparern auf dem Tagesgeldkonto noch immer keine Verzinsung. Doch in der Breite des Marktes läuft die Zins-Rallye auf Hochtouren. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die durchschnittlichen Zinsen für Tages- und Festgeldanlagen vervielfacht. Vor allem an der Marktspitze tobt ein intensiver Wettbewerb um die Spargelder der Anleger.
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Zinsprognose in Zeiten der Krise
Welche EZB-Leitzins-Prognose 2023 letztlich eintritt, hängt vor allem von der Datenlage ab, anhand derer die Notenbank ihren geldpolitischen Kurs regelmäßig neu bewerten will. Auf Grundlage ihrer aktuellen Einschätzung geht die Europäische Zentralbank davon aus, in den nächsten Sitzungen weitere Leitzinserhöhungen auf den Weg bringen zu müssen, um die mittelfristig angestrebte Inflationsrate von 2 Prozent zu erreichen.
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