Zinsentwicklung und Zinsprognose für Spar- und Kreditzinsen
Stand: 30.01.2024
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Das Wichtigste in Kürze
- Die allgemeine Zinsentwicklung wird vor allem von der Geldpolitik der EZB beeinflusst.
- Während sich die Entwicklung der Kredit- und Sparzinsen sehr stark an den Leitzinsen orientiert, hängt die Höhe der Bauzinsen eher von den Anleiherenditen ab.
- Seit der Sitzung am 26.10.2023 bis zum 11.04.2024 blieben die Leitzinsen stabil, nachdem die EZB sie zehn Mal in Folge erhöht hatte. Am 06.06.2024 wurden sie zum ersten Mal gesenkt und bei der nächsten Sitzung am 18.07 nicht verändert.
Die Entwicklung der Leitzinsen
Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben sich seit Frühjahr 2022 die Energie- und Rohstoffpreise stark erhöht, was zu einem sprunghaften Anstieg der Inflation in Deutschland und Europa führte. In mehreren Schritten hob die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen an, um durch höhere Zinsen die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern zu dämpfen und somit die Teuerung zu begrenzen. Am 26. Oktober 2023 hat die EZB den Zinsanstieg pausiert, nachdem sie zehn Mal in Folge die Leitzinsen erhöht hatte. Die Zinswende kam bei der Sitzung am 06.06.2024, als die Zinsen erstmalig um 0,25 Prozentpunkte gesenkt wurden. Seitdem gelten folgende Leitzinsen:
- Zinssatz für Hauptrefinanzierungsgeschäfte (wichtigster Leitzins): 4,25 Prozent
- Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität: 4,5 Prozent
- Einlagefazilität: 3,75 Prozent
Was bedeutet das für Sparer und Kreditnehmer?
Viele Banken und Sparkassen haben diese Leitzinssenkung schnell an die Sparerinnen und Sparer weitergereicht: Vom 06.06 bis zum 17.07 haben mindestens 64 Kreditinstitute ihre Tagesgeldzinsen gesenkt. Die Zinsen von Immobilien- und Ratenkrediten sind nach der Notenbankentscheidung hingegen nicht nachhaltig gesunken. Das zeigten Zinsanalysen des Vergleichsportals Verivox.
Leitzins beeinflusst Sparzinsen und Kreditzinsen
Die Zinsentwicklung stellt eine der bedeutsamsten volkswirtschaftlichen Variablen dar. Aus dieser Größe lassen sich nicht nur Wachstumsperspektiven für die Wirtschaft und Prognosen für die Aktien-, Renten- sowie Immobilienmärkte ableiten. Darüber hinaus fungieren die Leitzinsen als wichtiger Orientierungswert für die Spar- und Kreditzinsen, deren Entwicklung im Wesentlichen dem Auf und Ab der Leitzinsen folgt.
Aktuelle Entwicklung der Kreditzinsen
Die steigenden Zinsen haben 2023 ihren Gipfel erreicht. 2024 freuen sich Kreditnehmer wieder auf günstigere Ratenkreditzinsen. Das aktuelle Zinsniveau ist immer noch deutlich höher als zum Beispiel Anfang 2022. Dennoch lohnt sich ein Vergleich: Kredite, die über Verivox abgeschlossen wurden, sind mehrere Prozentpunkte günstiger als der bundesweite Durchschnitt.
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"Auf ihrer Juli-Sitzung hat sich die Europäische Zentralbank ohne Zinsanpassungen in die Sommerpause verabschiedet. Auch bei den Zinsen für Ratenkredite rechnen wir in den kommenden Wochen nicht mit größeren Ausschlägen. Kredite sind aber heute bereits spürbar günstiger als noch vor einigen Monaten. Zudem haben mehrere Anbieter ihre internen Richtlinien für die Kreditgabe gelockert, so dass Verbraucher wieder leichter eine Finanzierungszusage erhalten. In Summe sind die Rahmenbedingungen für die Kreditaufnahme dadurch aktuell so gut wie lange nicht. Wichtig ist ein gründlicher Anbietervergleich. Nicht selten liegen zwischen teuren und günstigen Angeboten über 1.000 Euro Unterschied bei den Zinskosten."
Datum: 18.07.2024
Zinsentwicklung bei Festgeld und Tagesgeld
Was bei Kreditnehmern für steigende Kosten sorgt, ist für Sparer und Anleger eine gute Nachricht: Die Erhöhungen der Leitzinsen haben dafür gesorgt, dass verzinste Geldanlagen wieder bessere Erträge erwirtschaften. Aktuell liegt das Top-Angebot für Festgeldanlagen mit 1-jähriger Laufzeit bei 3,66 %. Bei Tagesgeld beträgt das beste Aktionsangebot 3,8 %. Top-Tagesgeldangebote gelten jedoch normalerweise nur für Neukunden und sind befristet – am Ende des Aktionszeitraums sinkt der Zinssatz erheblich.
Für Anleger ist es daher lohnenswert zu überlegen, ob für einen Teil des Guthabens auf einem Tagesgeld- oder Sparkonto die Umschichtung auf ein Festgeldkonto in Frage kommt. Empfehlenswert sind derzeit Laufzeiten bis zu 12 Monaten, weil sich bei längerer Bindung kaum höhere Zinsen erzielen lassen. Allerdings sollten Anleger darauf achten, dass für ungeplante größere Ausgaben eine ausreichende Geldreserve von etwa drei Monatseinkommen auf dem jederzeit verfügbaren Tagesgeldkonto verbleibt.
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"Vor allem viele Regionalbanken haben nach der Leitzinssenkung im Juni nicht lange gezögert, die Zinssenkung der EZB an ihre Sparer weiterzureichen. Aber Anleger haben lukrative Alternativen. Wer Angebote vergleicht, kann sich mit einem Wechsel des Tagesgeldkonto zu einer neuen Bank aktuell bis zu 3,8 % Zinsen sichern. Bei Banken mit attraktiven Konditionen streichen Sparer mit einer Anlagesumme von 10.000 Euro oft über 300 Euro mehr Zinsen pro Jahr ein, als eine Tagesgeldanlage bei typischen Hausbanken durchschnittlich einbringt."
Datum: 18.07.2024
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Bauzinsentwicklung
Bei einem Immobiliendarlehen entfällt ein großer Teil der Kosten auf die zu entrichtenden Kreditzinsen. Deren Höhe hängt nicht nur von den EZB-Leitzinsen ab, sondern auch von den Marktzinsen am Anleihemarkt, wo durch Angebot und Nachfrage die Zinssätze bei mittel- und langfristiger Zinsbindung ausgehandelt werden.
Für angehende Eigentümerinnen und Eigentümer können auch leichte Zinserhöhungen die Gesamtkosten stark beeinflussen. Hochgerechnet auf eine Sollzinsbindung von 10 Jahren kann ein Zinsanstieg von 0,1 Prozentpunkten das Darlehen um mehrere tausend Euro verteuern. Die aktuelle Zinsentwicklung ist immer wieder mit Schwankungen verbunden, so dass sich Baudarlehen kurzfristig auch wieder verbilligen können. Wer über die Aufnahme eines Hypothekendarlehens nachdenkt, sollte sich daher bei der Planung Zeit nehmen und den Markt beobachten, um mögliche kurze Rücksetzer für einen günstigen Darlehensabschluss nutzen zu können.
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Zinsprognose
Die kontinuierlichen Leitzinserhöhungen der EZB wurden im Oktober 2023 pausiert und die Zinsen blieben stabil. Ob die erste Zinssenkung im Juni 2024 eine Zinswende einläutet, hängt von der Entwicklung der Inflationsrate ab. Die EZB rechnet laut Aussage der Präsidentin Lagarde Aussage damit, dass die Inflation weiter sinkt und bis zum Ende 2024 den angestrebten Wert von 2% erreicht. Wenn diese Prognose zutrifft, könnte die EZB die derzeitigen Leitzinsen unverändert belassen oder weiter senken. Bei anhaltend hoher oder gar wieder ansteigender Inflation könnte die EZB hingegen mit Zinserhöhungen reagieren.
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