Prognose: Preise für Wohnimmobilien steigen langsamer
Stand: 25.06.2020
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Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Wohnimmobilienmärkte dürften nach Einschätzung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) überschaubar bleiben. Das Umfeld für die Märkte bleibe insgesamt stabil und allmählich zeichne sich eine Belebung der Konjunktur ab. Den Prognosen zufolge dürften die Immobilienpreise weiter steigen, allerdings etwas langsamer als zuletzt.
Nachfrage und Niedrigzinsen stützen die Preise
Der BVR rechnet damit, dass die Preise für selbstgenutztes Wohneigentum im Jahr 2020 bundesweit um 4,8 Prozent und damit nur etwas weniger steigen als 2019 (5,7 Prozent). "Der Zuzug vieler Menschen in die Schwarmstädte wird sich fortsetzen und die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen dürften einen Preiseinbruch verhindern", so BVR-Vorstand Andreas Martin.
Laut dem Baufinanzierungsvermittler Interhyp liegen die Zinsen für einen Immobilienkredit mit 10 Jahren Zinsbindung aktuell stabil bei unter 1 Prozent.
Anzeichen für Konjunkturerholung
Der BVR geht in seiner Preisprognose zwar davon aus, dass sich die Corona-Krise im laufenden Jahr sehr belastend auf den Arbeitsmarkt auswirken wird, wodurch die verfügbaren Einkommen der Privathaushalte tendenziell sinken würden. Gleichzeitig zeichne sich jedoch ab, dass sich die Konjunktur langsam wieder stabilisiere, wozu auch das neue Konjunkturpaket der Bundesregierung beitrage. Zuletzt war der ifo-Geschäftsklimaindex erneut von 79,7 auf 86,2 Punkte gestiegen.
„Unter dem Strich dürften die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Preise für Wohnimmobilien daher überschaubar bleiben“, so das Fazit der BVR-Prognose.
Preise hängen an der Einkommensentwicklung
Die Prognose basiert auf einem Modell, in dem die Preisveränderungen von selbstgenutztem Wohneigentum in den 401 Kreisen Deutschlands durch die Einkommens-, Bevölkerungs- und Zinsentwicklung erklärt werden. Diese Größen haben sich als wichtige Fundamentalfaktoren für die regionalen Wohnimmobilienmärkte erwiesen.
Grundlage für die Prognose ist unter anderem die Annahme, dass die verfügbaren Einkommen im laufenden Jahr um 2 Prozent zurückgehen werden. „Sollte es aber zu noch deutlicheren Einkommensverlusten kommen, wäre mit einer merklich schwächeren Preisdynamik zu rechnen“, so der BVR.