E.ON Hanse Kalkulation: Verivox rechnet nach
Stand: 21.11.2005
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
2004 | 2005 | |
Beschaffungskosten | 1,72 | 2,33 |
Netzkosten | 1,24 | 1,24 |
Vertriebskosten | 0,17 | 0,18 |
Vertriebsmarge | 0,08 | 0,05 |
Konzessionsabgabe | 0,03 | 0,03 |
Erdgassteuer | 0,55 | 0,55 |
Mehrwertsteuer | 0,61 | 0,70 |
Gesamtpreis | 4,40 | 5,08 |
E.ON Hanse zufolge fallen ca. 85 Prozent der Haushaltskunden in die Preisstufe 2 des Klassik-Tarifes. Die Kalkulation basiert aufgemittelten Preisen für das Jahr 2005 und unterschiedlichen Verbrauchstufen zwischen 11.000 und 60.000 kWh.
Die Kalkulation hat mit der Realität von Haushaltskunden allerdings wenig zu tun. Aktuell kostet eine Kilowattstunde (3-Personen-Haushalt, durchschnittlicher Jahresverbrauch 18.000 kWh) zwischen 5,874 und 6,071 Cent. Rechnet man die für 1. Januar angekündigte Preiserhöhung von 0,5916 Cent hinzu, kostet die Kilowattstunde 6,4656 bzw. 6,6626 Cent, abhängig vom Wohnort des Verbrauchers.
Auch die Beschaffungskosten sind hoch kalkuliert. Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit zufolge lagen die Grenzübergangspreise im Oktober 2005 bei 4525 Euro pro Terrajoule (entspricht 278.000 kWh). Umgerechnet sind das 1,628 Cent pro Kilowattstunde. Im Jahresmittel lagen die Preise sogar bei nur 1,505 Cent pro kWh. E.ON Hanse rechtfertigt die Differenz mit anderen Berechnungsgrundlagen im Privatkundensegment, da die Importpreise auch für Industriekunden und Kraftwerke gälten.
Unbefriedigend ist die undetaillierte Aufgliederung der Preisbestandteile. So ist nicht ersichtlich, welche Einzelposten sich hinter den Netzkosten verbergen, die einen wesentlichen Bestandteil des Preises ausmachen und wiederholt im Mittelpunkt der Kritik standen.
Bleibt das Ergebnis, dass sich E.ON Hanse bei weitem nicht so weit in die Karten schauen lässt, wie es wünschenswert gewesen wäre. Eine sachliche Beurteilung der Kalkulation ist anhand des vorhandenen Zahlenmaterials nicht möglich.