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Heizkostenverteiler

Ein Heizkostenverteiler (HKV) ermöglicht es, die Heizkosten verbrauchsabhängig zu berechnen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein Messgerät, sondern um ein Erfassungsgerät. Es misst nämlich nicht die Wärmemenge, sondern erfasst lediglich unspezifische Einheiten. Aus ihnen lässt sich dann mithilfe von vorgegebenen Faktoren der Wärmeverbrauch ableiten.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Funktionsweise
  3. Geräte mit Verdunstungsprinzip
  4. Elektronische Heizkostenverteiler
  5. Heizkostenverteiler ablesen
  6. Gesetzliche Grundlagen
  7. Verwandte Themen
  8. Weiterführende Links
  9. Jetzt Gaspreise vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Heizkostenverteiler stellt die Grundlage für die verbrauchsabhängige Berechnung der Heizkosten dar.
  • Nach dem Verdunstungsprinzip funktionierende Heizkostenverteiler erfassen den Verbrauch mittels eines mit einer Messflüssigkeit befüllten Glasröhrchens.
  • Ein elektronischer Heizkostenverteiler verfügt über Sensoren, die die Heizkörper- und die Raumtemperatur messen und daraus die Differenz bilden.
  • Immer öfter kommen elektronische Heizkostenverteiler zum Einsatz, denn sie liefern genauere Ergebnisse.

Die Funktionsweise eines Heizkostenverteilers

Die Montage eines Heizkostenverteilers erfolgt stets direkt am Heizkörper. Die Vorderseite des Geräts verfügt über eine Erfassungsvorrichtung; sie ist für gewöhnlich aus Kunststoff gefertigt. Die Rückseite besteht hingegen aus Metall, das sich durch den heißen Heizkörper erwärmt. Als Erfassungswert gilt die Differenz zwischen Raum- und Heizkörpertemperatur.

Wie viel Wärme eine Heizung abgibt, hängt von ihrer Größe und der Bauform ab. Auch der zwischen dem Heizkörper und dem Heizkostenverteiler entstehende Wärmeübergang spielt für die Erfassung des Verbrauchs eine Rolle. Allerdings besitzen die Geräte eine Einheitsskala. Daher multiplizieren die Energieversorger den ermittelten Wert mit einem individuellen Faktor, um eine gerechte Kostenverteilung zu gewährleisten. Daneben existieren Ausführungen mit einer sogenannten Produktskala, die den Umrechnungsfaktor bereits berücksichtigen. Prinzipiell gibt es Heizkostenverteiler mit zwei unterschiedlichen Bauarten: auf dem Verdunstungsprinzip basierende sowie elektrische Heizungskostenverteiler.

Wie funktionieren Heizkostenverteiler nach dem Verdunstungsprinzip?

Das wesentliche Merkmal von Heizkostenverteilern nach dem Verdunstungsprinzip ist das auf der Rückseite integrierte, nach oben offene Glasröhrchen. In ihm befindet sich eine chemische Messflüssigkeit (zum Beispiel Benzoesäuremethylester), die nur sehr langsam verdunstet. In welchem Tempo sie sich verflüchtigt, hängt von der Temperatur ab.

Die Menge der in einer Heizperiode verdunsteten Flüssigkeit lässt sich anhand einer Skala ermitteln. Beim Ablesetermin verschließt der Messdienstleister das alte Glasröhrchen und klemmt eine neue Ampulle daneben. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt, ist die Farbe der Messflüssigkeit jedes Jahr anders. Der Verbrauch wird ermittelt, indem der abgelesene Wert mit dem Verrechnungsschlüssel multipliziert wird. Da ein wenig von der chemischen Flüssigkeit auch dann verdunstet, wenn die Heizung nicht an ist (etwa durch Sonneneinstrahlung), befüllen die Messdienstleister das Glasröhrchen für gewöhnlich bis zum ersten Messpunkt. Dennoch gilt dieser Typ des Heizverteilers als recht ungenau.

Der sogenannte Kapillarheizkostenverteiler funktioniert ebenfalls nach dem Verdunstungsprinzip. Das Glasröhrchen ist allerdings wesentlich schmaler, weshalb ein solches Gerät weniger Messflüssigkeit benötigt. Dies stellt einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Modellen dar, da die chemische Flüssigkeit bezüglich ihrer gesundheitlichen Unbedenklichkeit durchaus umstritten ist. Zudem ist die längere Skala genauer.

Wie funktionieren elektronische Heizkostenverteiler?

Die meisten elektronischen Heizkostenverteiler verfügen über zwei Sensoren, mit denen das Gerät zum einen die Temperatur des Heizkörpers und zum anderen die Raumtemperatur misst. Aus diesen beiden Variablen errechnet das Erfassungsgerät automatisch den Wärmeenergieverbrauch. Die Temperaturdifferenz wird entweder über ein Display oder ein Zählwerk angezeigt. Es gibt auch Ausführungen mit lediglich einem Sensor, der die Heizungstemperatur erfasst. Für die Raumtemperatur ist bei solchen Modellen eine Konstante vorgegeben. Für den Betrieb elektronischer Heizkostenverteiler ist eine fest verbaute Batterie erforderlich. Diese hat eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren.

Die elektronische Variante besitzt gegenüber Geräten, die auf dem Verdunstungsprinzip basieren, einige Vorteile. Zum einen besteht die Möglichkeit, die Werte per Funk abzulesen. Zum anderen lassen sich nicht nur Jahres- sondern auch Monatswerte erfassen. Dies ist vor allem bei einem Mieterwechsel vorteilhaft, da in diesem Fall die Zwischenmessung entfallen kann.

Heizkostenverteiler ablesen: Was bedeuten die Zahlen?

Da es an einem elektronischen Heizkostenverteiler keine Tasten zum Aktivieren des Geräts gibt, zeigt das Display verschiedene Werte an. Genaugenommen wechselt es zwischen den einzelnen Variablen hin und her. Um diese unterscheiden zu können, ist für gewöhnlich jeder Wert mit einem Buchstaben verknüpft:

  • A = Aktueller Verbrauchswert beziehungsweise Verbrauch seit dem letzten Stichtag
  • V = Verbrauch der letzten Heizperiode (immer vom 1. Januar bis zum 31. Dezember)
  • K = Nächster Stichtag, an dem das Gerät den Verbrauchswert speichert und ihn zurücksetzt
  • L = Sechsstellige Gerätenummer
  • Anzeigetest, der alle Segmente darstellt und damit die Funktionstüchtigkeit des Displays demonstriert

Gesetzliche Grundlagen für die Erfassung des Wärmeverbrauchs

Laut der Heizkostenverordnung müssen Vermieter den Wärmeverbrauch zwingend individuell – also anteilig – erfassen. Demzufolge besteht für Gebäudeeigentümer die Verpflichtung, Wohnräume mit Geräten auszustatten, die eine entsprechende Verbrauchserfassung ermöglichen. Dies gilt jedoch nicht für Gemeinschaftsräume wie etwa den Hausflur. Für welches Gerät sich der Vermieter entscheidet, steht ihm frei. Die einzige Bedingung ist, dass die Messgeräte zum verwendeten Heizsystem passen. Immer mehr Eigentümer entscheiden sich aufgrund der Vorzüge dieses Modells für einen elektronischen Heizkostenverteiler.

Es passiert jedoch immer wieder, dass Vermieter die Heizkosten nicht verbrauchsabhängig abrechnen. In diesem Fall haben Mieter das Recht, den geforderten Betrag für die Heizkosten um 15 Prozent zu kürzen.

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