E.ON: Neuer Chef, neue Konzernstruktur
Stand: 06.05.2003
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Düsseldorf (dpa) - Der Energiekonzern E.ON will unter Vorstandschef Wulf Bernotat mit einer neuen Führungsstruktur noch schlagkräftiger werden. "Die Zeit der E.ON-Holding ist gezählt, wir werden künftig integrierter auftreten", sagte er am Dienstag der dpa. Nach der Ausrichtung der Geschäfte auf die Energiesparte und den Zukäufen wie Powergen und Ruhrgas würden in den kommenden Wochen die Aufgaben im gesamten Unternehmen neu zugeordnet.
Mit der Strategieüberprüfung sei keine Umkehr der bisher verfolgten Konzentration der Geschäfte auf die Kernsparte Energie verbunden. Aber es liege auf der Hand, dass man in einem Konzern, der sich von einem weit aufgestellten Konglomerat zu einem fokussierten Energieunternehmen gewandelt habe, die Führungsstrukturen überprüft.
Die bisherigen Standorte in München (E.ON Energie), Essen (Ruhrgas) und Düsseldorf (E.ON AG) sollen nach den Worten des neuen E.ON-Chefs erhalten bleiben. "Es geht darum, unsere Kräfte zu bündeln und Doppelarbeit zu beseitigen". Primäres Ziel sei nicht die Einsparung von Arbeitsplätzen, sondern "das Dreieck München, Essen und Düsseldorf so aufzustellen, dass wir Arbeiten im Konzern nur einmal verrichten".
Somit wird die Düsseldorfer Unternehmenszentrale, der mehr Führungsaufgaben zukommen sollen, künftig auch näher an die operativen Geschäfte der Töchter heranrücken. E.ON sei ein integriertes, an der Börse notiertes Energieunternehmen, das von Düsseldorf aus gesteuert werde. Details der Ausgestaltung sollen in dem Strategieprojekt erarbeitet werden.
Arbeiten müsse E.ON in einigen Bereichen an der Verbesserung der Ergebnisse. Dies gelte vor allem für die neu erworbenen Gesellschaften. "Wir wollen 1,5 bis 2,0 Prozent mehr verdienen als die Kapitalkosten", sagte Bernotat. E.ON werde ganz klassisch an allen Hebeln ziehen, um die Erträge zu verbessern.