Hintergrund: Die Struktur der deutschen Gasbranche
Stand: 13.06.2007
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Hamburg (dpa) - Die deutsche Gasbranche ist in überregionale und regionale Versorgungsunternehmen gegliedert. Das wichtigste Bindeglied zu den Kunden und einzelnen Haushalten sind die weit mehr als 600 lokalen Versorger, vor allem die Stadtwerke. Die Nummer eins der überregionalen Gesellschaften ist der E.ON Ruhrgas-Konzern in Essen.
Der Essener Versorger RWE verteilt über seine Tochter RWE Energy Gas, aber auch Wasser und Strom. RWE unterhält auch eigene Gaskraftwerke. Im Jahr 2005 hatte RWE Energy 8,3 Millionen Gaskunden.
Hauptsächlich über die gemeinsame Tochter BEB Erdgas und Erdöl sowie deren Ableger BEB Transport und Speicherservice betreiben Esso und Shell ihr deutsches Gasgeschäft. Die BEB gilt als das zweitgrößte Transportunternehmen. Ihre Kunden sitzen vor allem in Norddeutschland.
Wingas in Kassel, ein gemeinsames Unternehmen der BASF-Tochter Wintershall und der russischen Gazprom, hat eine ähnliche Kundenstruktur wie die anderen Branchengrößen. Das Leitungsnetz ist etwa 2000 Kilometer lang. Ein großer Teil des Gases stammt aus Russland. Zu Wingas gehört auch ein riesiger Speicher im niedersächsischen Rehden.
Die mittlere Stufe in der Versorgungskette besetzen namhafte Unternehmen wie Bayerngas in München. Bayerngas ist nach eigenen Angaben die größte kommunale Beschaffungsgesellschaft für Erdgas in Deutschland. Über eine Tochterfirma haben sich die Münchner 2006 an einem Erdgasfeld vor der norwegischen Küste beteiligt.