Mannheimer Energieversorger MVV vor Konzernumbau
Stand: 28.01.2004
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Frankfurt/Mannheim (dpa/lsw) - Der Mannheimer Energieversorger MVV steht vor einem umfassenden Konzernumbau. Vorstandschef Rudolf Schulten kündigte am Mittwoch in Frankfurt den Verkauf von Randbereichen sowie die Straffung der Konzernorganisation im Geschäftsjahr 2004/05 an. "Unsere Struktur hat in einigen Bereichen mit unserem enormen Wachstum nicht Schritt gehalten", erklärte Schulten. Die MVV werde sich künftig vor allem auf das Kerngeschäft mit der Verteilung von Strom, Gas, Wärme und Wasser sowie der umweltfreundlichen Entsorgung konzentrieren.
Der Vorstandschef kündigte für die Finanzierung von weiteren Zukäufen eine Erhöhung des Grundkapitals um 20 Prozent an, über die die Hauptversammlung am 12. März entscheiden soll. Das Volumen würde Schulten zufolge rund 160 Millionen Euro betragen. Der Mannheimer Kommunalversorger plant unter anderem den Erwerb einer Beteiligung an den Stadtwerken Kiel und eine Ausweitung des Osteuropageschäftes.
Die MVV hatte bereits im Dezember die Zahlen für das Geschäftsjahr 2002/03 (30. September) veröffentlicht. Ohne den Sondereffekt durch den GVS-Verkauf wurde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Vorjahr um 6 Prozent auf 121 Millionen Euro gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich bei dem im SDAX notierten Unternehmen um 1 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Der bereinigte Jahresüberschuss lag nach Fremdanteilen bei 25 Millionen nach 23 Millionen Euro im Vorjahr. Die Beschäftigtenzahl lag weltweit bei rund 5700.
Für das laufende Geschäftsjahr 2004/05 nannte der Vorsitzende eine Umsatzprognose auf dem Niveau des Vorjahres. Zur Ertragsentwicklung in den nächsten Monaten wollte sich Schulten wegen des geplanten Konzernumbaus nicht äussern.