Wirtschaftsministerium stoppt Verfahren gegen Hessische Gasversorger
Stand: 01.09.2005
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Wiesbaden (dpa) - Zwei Gasversorger aus Wetzlar verzichten auf weitere Preiserhöhungen und entgehen deshalb einem Kartellverfahren des Wirtschaftsministeriums. Die beiden Unternehmen enwag und GLD streichen trotz gestiegener Weltmarktpreise die für Oktober geplante Preiserhöhung für Haushaltskunden um 5 Prozent, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Es hatte Ende Juni gegen zwölf Unternehmen in Hessen - darunter enwag und GLD - ein Verfahren wegen des Verdachts von überhöhten Gaspreisen eingeleitet und Preisabschläge gefordert.
Die beiden Unternehmen enwag und GLD verpflichten sich zusätzlich zum Preiserhöhungs-Verzicht dazu, ihre Preise bis Ende November unverändert zu lassen. Ein Durchschnittshaushalt spart laut Rhiel durch die Einigung im Jahr rund 47 Euro an Gaskosten, ein Einfamilienhaus rund 72 Euro.
Der Minister hatte von den beiden Unternehmen anfangs einen Preisabschlag von 8,2 Prozent bei einem Durchschnitts-Verbrauch von Reihenhäusern (20 817 Kilowattstunden) und 5,5 Prozent bei Einfamilienhäusern (34 000 Kilowattstunden) gefordert. Die neue Regelung sei ein guter Kompromiss: "Der vereinbarte Verzicht auf die Weitergabe der Bezugskostensteigerungen kommt bei Durchschnittshaushalten einer Entlastung gleich, die zu 60 bis 90 Prozent den geforderten Preisabschlägen entspricht."
In Hessen arbeiten insgesamt 40 Gasversorger. Viele davon haben in ihren Gebieten eine monopolartige Stellung. 37 davon sind auf Hessen beschränkt und fallen damit unter die Preisaufsicht des Wirtschaftsministeriums.