Sachsen-Anhalt: Kartellbehörde prüft Gaspreise - Immense Unterschiede
Stand: 14.12.2005
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Magdeburg (dpa/sa) - Zum Teil immense Preisunterschiede bei den Gasversorgern in Sachsen-Anhalt haben die Landeskartellbehörde auf den Plan gerufen. "Die aktuelle Gaspreisabfrage hat Unterschiede bis zu 21 Prozent unter den 23 Stadtwerken aufgezeigt", sagte Wirtschaftsminister Host Rehberger (FDP) in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dieser Preisabstand werde sich im 1. Quartal 2006 noch vergrößern, da fast alle Gasversorger erneut fühlbare Preiserhöhungen für Anfang 2006 angekündigt haben
Vor allem sollen die Entgelte für die Durchleitung von Erdgas geprüft werden. "Ziel ist es, dadurch etwas dämpfend auf die Gaspreise einwirken zu können", sagte Rehberger weiter. Von der Preisentwicklung auf dem Weltmarkt könnten sich die Gasimporteure nicht abkoppeln, betonte der Minister. Diese Preise wirkten sich in vergleichbarer Größenordnung auf alle Gasversorger aus. Das allgemeine Preisniveau könne jedoch nicht die erheblichen Unterschiede bei den Endversorgern, sprich den Stadtwerken, erklären.
Das Bundeskartellamt und die Landeskartellbehörden verfolgten Entwicklung bei den Gaspreisen seit längerem aufmerksam, sagte Rehberger. Bereits im vergangenen Jahr hätten sie zahlreich wegen des "Verdachts der missbräuchlichen Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung" ermittelt. Dabei hätten sie zum Teil Senkungen oder die Aussetzung von Preiserhöhungen durchsetzen können. So habe die Landeskartellbehörde im Jahr 2005 die Verschiebung von Preiserhöhungen in drei Fällen erreicht.