Gaspreise steigen wieder – Erste Preiswelle ab Januar
Stand: 16.12.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Verbraucher müssen sich 2008 auf steigende Gaspreise einstellen. Eine Untersuchung von Verivox hat ergeben, dass die Januar-Gaspreise im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent gesunken sind. 250 lokale Versorger erhöhen jedoch zum Jahreswechsel die Gaspreise um durchschnittlich 5,8 Prozent. Steigende Ölpreise und die Ölpreisbindung werden für weiter steigende Preise sorgen.
Berücksichtig man alle Preisänderungen der vergangenen 12 Monate, haben 560 Versorger ihre Gaspreise effektiv gesenkt. 126 Versorger erhöhten die Preise und 52 Versorger haben keine Veränderung vorgenommen.
Aufgrund der deutlich gestiegenen Ölpreise werden die Gasanbieter jedoch mit Hinweis auf die Ölpreisbindung nachziehen und die Preise deutlich anheben. Ein entsprechender Trend zeichnet sich bereits ab, denn zum Jahreswechsel erhöhen knapp 250 Gasversorger ihre Preise um durchschnittlich 5,8 Prozent oder 74 Euro.
Die aktuell günstigsten Gaspreise gibt es bei den niedersächsischen Stadtwerken Stade. Im Sondertarif "StadeErdgas" zahlt der Musterhaushalt künftig 1.077 Euro pro Jahr. Um 60 Prozent teurer ist das Gas im sächsischen Weißwasser. Hier zahlen Verbraucher in der Grundversorgung mit 1.734 Euro über 60 Prozent mehr an die Stadtwerke.
Die Heidelberger Experten raten Verbrauchern deshalb zu einem Gaspreisvergleich. Nur so können Haushalte prüfen, ob es günstigere Angebote beim lokalen Versorger gibt oder ob sich nicht gleich ein Anbieterwechsel lohnt. Bei immerhin 146 lokalen Anbietern gibt es ein Einsparpotenzial zwischen 100 und 500 Euro. Bedenkt man, dass der Gasanbieterwechsel einfach und risikofrei ist, sollten Verbraucher über diese Möglichkeit intensiv nachdenken und dabei Preisgarantien nutzen, um so langfristig zu sparen.
Für die Analyse hat Verivox die Angebote von 740 lokalen Gasversorgern herangezogen. Um eine möglichst hohe Verbraucherrelevanz zu erzielen, wurde für den Vergleich der jeweils günstigste veröffentlichte Tarif des lokalen Gasversorgers berücksichtigt.
Andere Herangehensweisen verfälschen nach Ansicht von Verivox das Bild. Ein weiterer am Wochenende veröffentlichter Vergleich von Gaspreisen in der Grundversorgung führt Stadtwerken Stade mit der höchsten Gaspreiserhöhung zum Jahreswechsel auf. Die Erhöhung "von bis zu 40 Prozent" trifft bei näherer Betrachtung jedoch nur bei einem unreralistischen Kleinstverbrauch in der Grundversorgung zu (zwischen 1.100 und 2.700 kWh – abhängig von der Heizleistung). Da die meisten Haushalte Gas nicht nur zum Kochen, sondern auch zum zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung nutzen, wird so das Bild verzerrt. Unter Berücksichtigung aller veröffentlichten Angebote und der vom Bundeskartellamt empfohlenen Verbrauchswerte für Einfamilienhäuser (20.000 kWh/a) sind die Stadtwerke Stade der bundesweit günstigste Versorger.