E.ON Hanse erhöht Gaspreis für Private - Agentur kürzt Entgelte
Stand: 09.10.2006
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Quickborn/Bonn (dpa) - Der norddeutsche Gasversorger E.ON Hanse erhöht zum 1. November die Gaspreise für Haushaltskunden um netto 0,25 Cent pro Kilowattstunde. Der Anstieg berücksichtige bereits eine Senkung der Netzentgelte durch die Bundesnetzagentur für Privatkunden um durchschnittlich 0,04 Cent pro Kilowattstunde, teilte die E.ON Hanse AG am Montag in Quickborn mit. "Damit geben wir die verordnete Reduzierung der Gasnetzentgelte in vollem Umfang an unsere Kunden weiter", sagte Unternehmenssprecher Thomsen-Bendixen.
Die Preiserhöhung wurde mit deutlich gestiegenen Beschaffungskosten begründet. In den vergangenen zwölf Monaten zogen die Preise für den Gasbezug demnach um rund 30 Prozent an. Da die Bezugskosten mehr als 50 Prozent des Gaspreises ausmachten, sei eine Preisanpassung "nunmehr unumgänglich". Bis zum Ende der Heizperiode will das Unternehmen die Nettopreise nach eigenem Bekunden aber stabil halten. Zum 1. Januar 2007 erhöht sich die Rechnung allerdings um drei Prozentpunkte aus der Mehrwertsteuererhöhung. Der Staatsanteil am Gaspreis nähere sich dann einem Drittel.
Die Bundesnetzagentur hatte im Kampf um niedrigere Gaspreise bereits mehreren Betreibern die Netzentgelte gekürzt. Bei E.ON Hanse beträgt die Kürzung 8,7 Prozent. Sie machen im Schnitt etwa 22 Prozent des Gaspreises für den Endkunden aus. Durch eine Kürzung der Netzentgelte wird der Anstieg der Gaspreise gedämpft.
Das Hamburger Landgericht Gericht muss in einer Sammelklage von Verbrauchern darüber entscheiden, ob die Gaspreise von E.ON Hanse angemessen (juristisch: billig) und Erhöhungen rechtens sind. Eine Entscheidung der seit über einem Jahr dauernden juristischen Auseinandersetzungen steht noch aus.