Bayerngas reagiert auf Kartellstreit - Gasbezug neu geordnet
Stand: 11.10.2005
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München (dpa) - Die Ferngasgesellschaft Bayerngas reagiert auf die Kartellstreitigkeiten um kürzere Laufzeiten für Gasverträge und ändert bestehende Vereinbarungen mit E.ON Ruhrgas und Wingas. Der Schritt erfolge in gegenseitigem Einvernehmen mit den beiden Unternehmen, teilte die Bayerngas GmbH am Dienstag in München mit. Bestehende Langfristverträge würden durch moderne Verträge ersetzt, die den kartellrechtlichen Grundsätzen entsprächen. Frei werdende Mengen könnten so künftig direkt von Gasproduzenten sowie über Handelsaktivitäten eingekauft werden. "Mit der neuen Struktur können wir Marktchancen besser nutzen", sagte ein Unternehmenssprecher.
"Bayerngas hat nunmehr ein über neun Lieferanten diversifiziertes Portfolio aus Lang-, Mittel- und Kurzfristverträgen", hiess es. Man greife damit in gewisser Weise der freiwilligen Selbstverpflichtung von E.ON Ruhrgas vor, die das Unternehmen vor wenigen Tagen veröffentlicht hatte. Mit dieser Selbstverpflichtung könne man "gut leben", erklärte Bayerngas-Geschäftsführer Ulrich Mössner. Sie orientiere sich weitestgehend an den vom Kartellamt aufgestellten Grundsätzen zu langfristigen Lieferverträgen, verbunden mit einer praktikablen Übergangsfrist und einer Bezugsoption für Zusatzmengen. Dies sei aus Kundensicht "eher wettbewerbsfördernd als -reduzierend".
Das Bundeskartellamt hatte die freiwillige Selbstverpflichtung von E.ON Ruhrgas allerdings als "völlig unzureichend" bezeichnet. Die angekündigte flexible Gestaltung von langfristigen Lieferverträgen biete nichts Neues, was das Amt zu einer Änderung seiner Linie bewegen könne, sagte der Präsident der Behörde, Ulf Böge, am Dienstag.