Trotz Klimawandel modernisieren immer weniger Deutsche ihre Heizung
Stand: 04.09.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin (AFP) - Trotz des Klimawandels bauen die Deutschen nach Branchenangaben immer weniger energiesparende Heizungen in ihren Häusern ein. Die Nachfrage nach solchen Anlagen sei im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich um fast ein Viertel zurückgegangen, teilte der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik am Dienstag in Berlin mit. Dabei seien nur zehn Prozent der Heizungen in Deutschland auf dem Stand der Technik. Das Erreichen der Klimaziele der Bundesregierung rücke so "in weite Ferne", warnte der BDH. Die Politik müsse sich stärker als bislang für mehr Energieeffizienz in Gebäuden einsetzen und die Chancen des Energiesparens deutlicher machen.
Der BDH verwies zugleich auf eine um mehr als 50 Prozent gesunkene Nachfrage nach Fördermitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zur CO2-Gebäudesanierung. Dieser Nachfragerückgang belege, "dass die Schere zwischen klimapolitischem Anspruch und der Realität im Markt immer weiter auseinanderklafft". Die Bundesregierung will im Kampf gegen den Klimawandel den Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent verringern. Allein auf Raumwärme und Warmwasserbereitung entfällt laut BDH mehr als ein Drittel des gesamten deutschen Energieverbrauchs.
Als Grund des Markteinbruchs nannte BDH-Präsident Klaus Jesse eine zunehmende Verunsicherung der Bürger. "Einerseits werden ständig steigende Öl- und Gaspreise prognostiziert. Andererseits debattiert die Politik darüber, dass Energiesparen und Klimaschutz teuer seien." Dabei werde vergessen, dass Energiesparinvestitionen gerade im Eigenheim sich schnell bezahlt machten und die beste Versicherung gegen steigende Energiepreise seien. Notwendig sei eine Vereinfachung und Verstetigung der Förderprogramme sowie eine "klare Positionierung" der Politik für mehr Energieeffizienz im Gebäudebereich.