EnBW-Tochter verliert Stromnetz-Konzession an auswärtige Stadtwerke
Stand: 16.03.2007
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Tübingen (dpa) - Im Rennen um Konzessionen für Stromnetze hat die EnBW Regional AG erstmals den Zuschlag für ein Ortsnetz an auswärtige Stadtwerke verloren. Die Gemeinde Waldenbuch (Kreis Böblingen) entschied, dass die Stadtwerke Tübingen das örtliche Stromnetz von der EnBW-Tochter übernehmen können. Damit hat der größte Netzbetreiber in Baden-Württemberg zum ersten Mal den Wettbewerb gegen Stadtwerke verloren, die sich außerhalb des eigenen Gemeindegebiets um eine Konzession beworben haben, wie ein EnBW- Sprecher am Freitag erläuterte.
Kommunen können selbst bestimmen, welcher Stromanbieter ihre Netze betreibt. Der Netzbetreiber zahlt eine so genannte Konzessionsabgabe an die Gemeinde. Die Höhe dieser Abgabe regelt die Konzessionsabgabenverordnung sowie der jeweilige Konzessionsvertrag, der zwischen Netzbetreiber und Gemeinde abgeschlossen wird. Für die Durchleitung des Stroms erhält der Netzbetreiber vom jeweiligen Stromlieferanten ein so genanntes Netznutzungsentgelt.
"Das Ergebnis ist für uns ein großer Erfolg", sagte der Sprecher der Geschäftsführung der Stadtwerke Tübingen GmbH (swt), Ortwin Wiebecke. Das sei ein Zeichen für einen funktionierenden Wettbewerb bei den Stromnetzen. Bei der Stromerzeugung allerdings dominierten weiterhin die großen Konzerne. Hier gebe es Nachholbedarf. Rund 50 Stadtwerke haben sich in der Tübinger Südweststrom zusammengeschlossen. Ziel ist der Bau eine Kraftwerks in Schleswig- Holstein.