Umweltschützer: Regierung muss mehr für Wärmewende tun
Stand: 21.05.2020
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Im Kampf gegen den Klimawandel sind effiziente Heizungen und gut gedämmte Gebäude ein wichtiger Baustein. Laut Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bleibt die Renovierungsstrategie der Bundesregierung hinter dem Notwendigen zurück.
Die Umweltschützer kritisieren den Entwurf der Bundesregierung zur "Langfristigen Renovierungsstrategie für Deutschland" als nicht ausreichend. Das Papier, das im Rahmen der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) erstellt werden muss, solle einen Fahrplan darlegen, wie die langfristigen Klimaziele erreicht werden und die Bestandsgebäude möglichst kosteneffizient saniert werden können. Zudem fehle eine wirklich langfristige Perspektive.
Bestehende Programme reichen nicht aus
"Der Entwurf scheitert bereits an der grundlegenden Aufgabenstellung. Eine langfristige Strategie ist nicht zu erkennen. Das Papier ist eine ideenlose Aufzählung bestehender Instrumente, die nicht ausreichen, um die Klimaziele zu erreichen. Wir wissen bereits, dass weder das Gebäudeenergiegesetz noch das Klimapaket mit seinen bestehenden Förderprogrammen genügen, um die Klimaziele im Gebäudesektor für 2030 zu erreichen. Es ist fatal, dass die Überprüfung der geltenden energetischen Standards auf 2023 verschoben wurde. Die Bundesregierung muss statt unausgereiftem Stückwerk endlich ein schlüssiges Gesamtkonzept vorlegen", so Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH.
Große Möglichkeiten für Arbeitsplätze und Klimaschutz
Es sei unverständlich, dass die großen Möglichkeiten im Gebäudesektor für den Klimaschutz und die deutsche Konjunktur im Zuge der Corona-Krise nicht genutzt werden. Die Schaffung eines klimaneutralen Gebäudebestandes könne für 300.000 bis 500.000 Arbeitsplätze sorgen.
Laut einer Studie unter anderem des Deutschen Mieterbunds sind bis zu 25 Milliarden Euro jährlich für den Klimaschutz in Gebäuden notwendig. Neben gleichzeitiger Vereinfachung des Zugangs zur Förderung müssen laut DUH die Effizienzstandards im Neubau auf KfW 40 und bei Sanierungen auf KfW 55 angehoben werden. Energieberatung und der individuelle Sanierungsfahrplan müssten für alle privaten Eigentümer kostenlos sein.