Verband: Bio-Beimischung belastet Autofahrer mit sechs Cent
Stand: 01.04.2008
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Hamburg/Berlin (dpa) - Die geplante Pflichtbeimischung von zehn Prozent Biosprit im Benzin belastet die Autofahrer in Deutschland nach Zahlen des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV) mit rund sechs Cent pro Liter. Das ergebe sich aus dem höheren Preis für Bio- Kraftstoff und aus dem niedrigeren Energiegehalt, teilte der MWV am Montag in Hamburg mit. "Klimaschutz durch Biosprit hat seinen Preis." Das bedeutet allerdings nicht, dass Benzin zum Jahreswechsel um sechs Cent teurer wird. Das Bundesumweltministerium wartet weiter auf die Zahlen der deutschen und internationalen Autohersteller, wie viele Fahrzeuge mit Problemen durch die Beimischung rechnen müssen. Der Naturschutzbund (NABU) forderte einen Stopp der Pläne.
Die Ölfirmen müssen dem Benzin nach bisherigen Plänen vom 1. Januar 2009 an zehn Prozent Bioethanol beimischen. Der ADAC schätzt, dass mehr als drei Millionen Autos den Kraftstoff aus technischen Gründen nicht vertragen und Autofahrer auf das bis zu 15 Cent je Liter teurere Super plus ausweichen müssen. Diese Zahl ist von den Auto-Herstellern noch nicht bestätigt.
Der NABU forderte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) dazu auf, die geplante Verordnung auf Eis zu legen. Der Anbau von Bioenergiepflanzen habe mehr negative als positive Folgen für die Umwelt, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Viel gravierender als die Sorge um höhere Spritkosten seien Probleme wie Preisanstiege von Lebensmitteln, der Schwund des Waldes und Wasserknappheit. Außerdem wird zunehmend angezweifelt, dass die Erzeugung von Bio-Kraftstoffen tatsächlich klimaschonend ist.