Umfrage: Fast 2 Millionen Menschen haben wegen hoher Heizkosten gefroren
Stand: 30.04.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Etwa 1,8 Millionen Menschen in Deutschland haben im vergangenen Winter nach eigenen Angaben so sehr gespart, dass sie regelmäßig gefroren haben. Vor allem in Haushalten mit Gasheizung wurde das Thermostat seltener aufgedreht. Das hat eine aktuelle repräsentative Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox ergeben.
Rund 19 Prozent der Befragten gaben an, im vergangenen Winter die Heizung deutlich heruntergedreht und ihre Wohlfühltemperatur spürbar gesenkt zu haben. Das entspricht rund 13 Millionen Erwachsenen. Weitere 3 Prozent bzw. rund 1,8 Millionen Erwachsene gaben an, die Heizung so weit heruntergedreht zu haben, dass die Wohnung häufig zu kalt war und sie gefroren haben. In dieser Gruppe sind signifikant häufig Bewohner von Haushalten vertreten, die mit Gas beheizt werden.
"Der vergangene Winter war deutlich kälter als der vorige. Zusätzlich verteuert wurde das Heizen mit Gas durch die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz auf Erdgas im April 2024 sowie durch einen höheren CO2-Preis und steigende Gasnetzentgelte", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Wer zur Miete wohnt, muss in der Regel den vom Vermieter abgeschlossenen Gastarif akzeptieren. In Haushalten mit eigenem Gaszähler können die Heizkosten aber auch durch einen Wechsel in einen günstigeren Gastarif gesenkt werden. So kostet eine Kilowattstunde Gas im teuren Grundversorgungstarif des örtlichen Versorgers derzeit im bundesweiten Durchschnitt rund 14 Cent/kWh. Im günstigsten verfügbaren Gastarif mit Preisgarantie kostet die Kilowattstunde Gas derzeit nur knapp 10 Cent. Wer ein Einfamilienhaus mit 20.000 kWh Gas beheizt, kann durch einen Wechsel rund 800 Euro im Jahr sparen.
Methodik
Die Umfragedaten wurden vom Marktforschungsinstitut Innofact im März 2025 online erhoben. Die Befragten stammen aus einem ISO-zertifizierten Online-Panel mit rund 500.000 Teilnehmern. Befragt wurden 1.007 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die Befragung ist bevölkerungsrepräsentativ hinsichtlich Alter, Geschlecht und Bundesland.
Laut Statistischem Bundesamt liegt die Zahl der Menschen in Deutschland im Alter von 18 bis 79 Jahren (Stand 2023) bei ca. 68 Millionen Personen. Hochgerechnet auf die Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren haben rund ca. 1,8 Millionen Menschen in Deutschland im letzten Winter so stark gespart, dass sie nach eigenen Angaben häufig gefroren haben, 13 Millionen Menschen haben sich zumindest eingeschränkt.