Gaspreise für Neukunden erreichen tiefsten Stand des Jahres
Stand: 01.09.2025
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Zum Herbstanfang sind die Neukundenpreise für Gas niedriger als noch im Frühjahr 2025. Wer jetzt seinen Gaspreis für die kommenden zwölf Monate fixiert, hat für den kommenden Winter Preissicherheit. Das kann sich lohnen, da zum Jahreswechsel mit steigenden Gasnetzentgelten zu rechnen ist. Eine Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt, dass Haushalte in Einfamilienhäusern durch die Auswahl des richtigen Gastarifes fast 1.000 Euro pro Jahr einsparen können.
Gasangebote für Neukunden sind um rund 1 Cent pro Kilowattstunde gesunken
Im Frühjahr 2025 lag der durchschnittliche Preis für eine Kilowattstunde der günstigsten Gasangebote für Neukunden bei rund 10 Cent (brutto inklusive Grundpreis). Im Verlauf des Sommers sank er auf rund 9 Cent pro Kilowattstunde.
"Gastarife für Neukunden sind im Jahresverlauf günstiger geworden, da die Großhandelspreise für Gas nach und nach weiter gefallen sind. Im Jahresdurchschnitt lagen die Großhandelspreise bei rund 4 Cent pro Kilowattstunde. Im August 2025 haben sie mit durchschnittlich rund 3,3 Cent pro Kilowattstunde den niedrigsten Monatswert in diesem Jahr erreicht. Wettbewerbsorientierte Gasversorger geben diesen Preisnachlass weiter und versuchen so, Neukunden zu gewinnen", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Bei einem Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh liegen die jährlichen Heizkosten bei einem Kilowattstundenpreis von 9 Cent bei 1.800 Euro. Wer sich hingegen noch nie um einen günstigeren Gastarif gekümmert hat und zu den Bedingungen der örtlichen Grundversorgung beliefert wird, zahlt rund 14 Cent pro Kilowattstunde und hat jährliche Heizkosten von rund 2.800 Euro. Der Preisunterschied liegt somit bei rund 1.000 Euro pro Jahr.
"Besonders Gaskunden, die noch zu Preisen aus den Zeiten der Energiekrise 2022 und 2023 beliefert werden, sollten einen kritischen Blick auf ihren aktuellen Gastarif werfen. Möglicherweise bezahlen sie viel mehr als notwendig", sagt Storck.
Festpreistarife schützen vor steigenden Gasnetzentgelten
Der Abschluss einer zwölfmonatigen Preisgarantie im Herbst kann auch vor steigenden Gasnetzentgelten schützen. Die Gasnetzgebühren sind zwischen 2024 und 2025 im bundesweiten Schnitt um über 20 Prozent angestiegen, was vielerorts zu Preiserhöhungen geführt hat.
"Wie sich die Gasnetzgebühren im kommenden Jahr entwickeln werden, ist noch ungewiss, da die Netzbetreiber die Gebühren für das kommende Jahr erst im Oktober veröffentlichen werden", sagt Thorsten Storck. "Wir gehen aber davon aus, dass sie dem langfristigen Trend folgen und auch im nächsten Jahr erneut höher ausfallen werden."
Methodik
Für die Ermittlung der durchschnittlichen Gaspreise der Grundversorgung hat Verivox die verfügbaren veröffentlichungspflichtigen Preise der rund 700 Gas-Grundversorger in Deutschland ausgewertet.
Die durchschnittlichen Gaspreise bei Neuabschluss wurden anhand der bei Verivox verfügbaren Angebote erhoben. Der Preis pro Kilowattstunde enthält den Arbeitspreis sowie den Grundpreis und basiert auf dem deutschlandweit gewichteten Mittel des günstigsten Preises je Postleitzahl. Berücksichtigt wurden ausschließlich Neukundentarife mit einer Preisgarantie von 12 Monaten.