Energieverbraucher: Gaspreise runter, nicht rauf
Stand: 23.05.2005
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Die geplanten Preisanhebungen der E.ON Ruhrgas sind auch von Verbraucherseite deutlich kritisiert worden. Der seit 2001 mehr als verdoppelte Reingewinn verpflichte zu einer Preissenkung und nicht zu Preissteigerungen, so eine Pressemitteilung des Bundes der Energieverbraucher.
Lag 2001 der Ruhrgasgewinn bei 390 Mio. Euro, so hat er sich im Jahr 2003 auf 935 Euro mehr als verdoppelt und stieg im Jahr 2004 auf 968 Mio. Euro nochmals deutlich an. Ein wirksamer Wettbewerb auf dem Gasmarkt sei von Ruhrgas mit politischer Rückendeckung durch die Ministererlaubnis zur Fusion wirksam verzögert worden, so der Verbraucherverband. Verbraucher bräuchten das nicht mitmachen. Unter gaspreise-runter.de sind Informationen zum bundesweiten Gaspreisprotest zusammengestellt. An diesem Protest beteiligen sich laut Bund der Energieverbraucher bereits über 200.000 Gaskunden.
"Die Bindung des Gas- an den Ölpreis hat mit den tatsächlichen Beschaffungskosten der Ruhrgas nicht das geringste zu tun", kritisiert Dr. Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher. "Andere freie Gasanbieter z.B. am Spotmarkt in Bunde und Raeren haben ihre Gaspreise zum 1. April 2005 nicht angehoben und liegen preislich um ein Viertel unter den Ruhrgas-Preisen. Das zeigt, dass die Ruhrgaspreise deutlich überhöht sind. Die Stadtwerke und andere Gaslieferanten müssen sich am freien Markt günstigeres Gas beschaffen. Denn die einseitige und langfristige Bindung an die Ruhrgas ist kartellrechtswidrig und treibt die Preise nach oben, wie das Bundeskartellamt festgestellt hat. Auch die steigenden E.on-Ruhrgas-Gewinne zeigen, dass die Ruhrgaspreise überhöht sind." Die Stadtwerke-Kooperation Trianel zeige, dass für Stadtwerke eine günstigere Gasbeschaffung durch Ausschreibung durchaus möglich ist.