Stadtwerkeverbund Trianel muss sparen
Stand: 12.07.2016
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Düsseldorf - Das Überangebot an billigem Wind- und Sonnenstrom macht nicht nur den großen Energiekonzernen zu schaffen. Auch beim Stadtwerkeverbund Trianel schrumpfen die Gewinne mit "alten" Gas- und Kohlekraftwerken. Der Verbund will nun die Kosten herunterfahren.
Der europaweite Stadtwerkeverbund Trianel hat wegen des Strompreisverfalls im Großhandel praktisch kein Geld mehr verdient und startet ein Sparprogramm. 2015 sei der Überschuss des kommunalen Netzwerkes auf annähernd Null abgerutscht, sagte Trianel-Chef Sven Becker am Montag in Düsseldorf. Die Stromerzeugung mit Gas- und Kohlekraftwerken habe einschließlich höherer Rückstellungen allein elf Millionen Euro Verlust gebracht, sagte Becker. Dies sei eine "schwere Hypothek" für das Geschäft.
Auch 2016 sei nicht mehr als ein Nullergebnis zu erwarten, sagte Finanzchef Jörg Vogt. "Das kann uns nicht zufriedenstellen." In dem Verbund sind 56 kommunale Gesellschafter aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz.
Allein das große 750-Megawatt-Kohlekraftwerk in Lünen (Nordrhein-Westfalen) von zahlreichen Stadtwerken und Trianel, das erst seit zweieinhalb Jahren in Betrieb ist, habe 2015 mehr als 120 Millionen Euro Verlust erwirtschaftet, sagte Becker. Der Stadtwerkeverbund wollte zum anstehenden Sparprogramm keine Details nennen. Es habe ein Millionenvolumen, Bedarf an Personalabbau über die natürliche Fluktuation hinaus sehe er derzeit aber nicht, sagte Becker. Trianel investiere weiter stark in Erneuerbare Energie, vor allem in Wind und Photovoltaik, und setze auf den Energiehandel.