RWE steigert Gewinn und und plant weitere Strompreiserhöhung
Stand: 16.11.2005
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Essen (dpa) - Der Versorgungskonzern RWE hat im bisherigen Jahresverlauf kräftig verdient und plant zum Jahreswechsel die nächste Strompreiserhöhung. Über die Höhe der Anpassung machte der Essener Konzern keine Angaben. Während die Anträge zur Strompreisanhebung für Haushaltskunden bereits gestellt sind, will RWE beim Gas noch überlegen. Das sei auch abhängig von der Preisgestaltung der Gasproduzenten, sagte Finanzchef Klaus Sturany am am Mittwoch bei der Vorlage der Neunmonats-Zahlen in Essen mit.
Zur Transparenz der Gaspreise, die das Bundeskartellamt gefordert hatte und der Konkurrent E.ON angekündigt hat, sagte Sturany, es sei für RWE selbstverständlich, die Kunden über die Zusammensetzung von Energiepreisen zu informieren. Pläne, die Kunden auch über die Gewinnmarge zu informieren gebe es noch nicht.
Den Zuwachs beim Betriebsgewinn von 4,46 auf 4,66 Milliarden Euro erklärte Vorstandschef Harry Roels mit den höheren Erlösen aus der Stromerzeugung und dem Strom- und Gasverkauf. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Niederländer dabei. Erwartet werde ein Überschuss im einstelligen Prozentbereich.
Festhalten will RWE am Konzernumbau mit Schwerpunkt Gas- und Stromversorgung. Wegen der Trennung von Tochtergesellschaften soll der Umsatz mit rund 41 Milliarden Euro leicht unter das Vorjahresniveau von 42 Milliarden sinken. Der Verkauf der Beteiligungen schlug sich bereits in den Quartalszahlen nieder: So sank der Umsatz in den ersten drei Quartalen von 29,95 auf 29,41 Milliarden Euro, während der Überschuss um 90 Millionen auf 1,7 Milliarden Euro zulegte.
RWE hatte sich in den vergangenen Quartalen von umfangreichen Beteiligungen wie dem Baukonzern Hochtief getrennt. Im Zuge der Konzentration veräußerten die Essener auch ihre Umweltsparte mit dem Kern Entsorgung und stellten das Wassergeschäft in Großbritannien und den USA zur Disposition.
Fortschritte machte RWE beim Abbau der Schulden, die in den ersten neun Monaten von 12,4 Milliarden auf 10,8 Milliarden Euro sanken. Dazu trug nach Darstellung von Sturany unter anderem der Verkauf von Beteiligungen bei. Der Schuldenstand soll sich aber zum Jahresende wieder leicht erhöhen, da RWE weiter investieren werde. Erst Anfang November hatte RWE den Kauf eines modernen Gas- und Dampfturbinenkraftwerks für 230 Millionen Euro bekannt gegeben. Nach dem angekündigten Rückzug aus dem Wassergeschäft wolle RWE in seinem Kerngeschäft Strom und Gas durch Zukäufe weiter wachsen, sagte Sturany. Größere Akquisitionen stünden jedoch in nächster Zeit nicht an.
Die RWE splittet sich unter anderem in folgende Regionalversorger/-gesellschaften auf:
- RWE Westfalen-Weser-Ems AG
- RWE Rhein-Ruhr AG
- Envia Mitteldeutsche Energie AG
- Pfalzwerke AG
- Süwag Energie AG:
- SÜWAG - KAWAG/Überlandwerk Achern Aktiengesellschaft für Energiewirtschaft
- SÜWAG - Kraftversorgung Rhein-Wied
- SÜWAG - Kraftwerk Altwürttemberg
- SÜWAG - Main-Kraftwerke
- SÜWAG - Main-Kraftwerke Frankfurt/Main West
- SÜWAG - MKW/EWH - Elektrizitätswerk Bad Homburg
- SÜWAG - Standort Karlstein
- Lechwerke AG