Öl- und Gasförderung in Deutschland rückläufig [Update]
Stand: 24.02.2005
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Hamburg (dpa) - Die deutschen Öl- und Gasquellen sprudeln immer schwächer. Im vergangenen Jahr förderten die Energiekonzerne im Inland 19,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 3,5 Millionen Tonnen Erdöl, teilte der Wirtschaftsverband Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) am Donnerstag in Hamburg mit. Das sind jeweils 7,5 Prozent weniger als im Jahr davor. Mit dem in Deutschland - vorwiegend in Niedersachsen - geförderten Erdgas werden ungefähr 19 Prozent des deutschen Bedarfs gedeckt, mit dem Erdöl aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein hingegen nur drei Prozent.
Trotz der gestiegenen Ölpreise sind die Umsätze der Öl- und Gasförderer gesunken, wenn die inländische Produktion betrachtet wird. Sie reduzierten sich leicht um 3,6 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. "Die Preissteigerung am internationalen Ölmarkt hat sich im Euro-Raum deutlich geringer bemerkbar gemacht", sagte Kalkoffen. Die Preise für Erdgas seien im Durchschnitt des Jahres sogar leicht um 3,3 Prozent gesunken, weil der Preisauftrieb mit Verzögerung erst in der zweiten Jahreshälfte einsetzte. Zum Jahresende standen die Gaspreise allerdings deutlich höher als zum Jahresbeginn, so dass im laufenden Jahr mit höheren Erlösen für die deutschen Gasförderer zu rechnen sei.
Um neue Förderstätten mit hohen Kosten zu entwickeln, müsse der Standort Deutschland im internationalen Wettlauf um knappe Investitionsmittel mithalten können, sagte Kalkoffen, der auch die deutsche ExxonMobil-Organisation leitet. Er kritisierte, dass die Belastung der Branche durch Förderabgaben und -zinsen um zehn Prozent auf mehr als 450 Millionen Euro gestiegen sei.