E.ON Thüringen will Netzentgelte senken
Stand: 27.10.2005
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Erfurt (dpa) - Der Versorger E.ON Thüringer Energie AG will die Preise für die Nutzung seines Stromnetzes im kommenden Jahr senken. Erwartete Kosteneinsparungen aus der Fusion mit ThüringenGas würden verwandt, um die Nutzungsentgelte für das Stromnetz 2006 um 1,3 Prozent zu verringern, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Erfurt mit. Sie würden damit um insgesamt vier Millionen Euro sinken. Nach Zahlen des Bundesverbandes der Energieabnehmer werden bisher in Thüringen die höchsten Nettopreise aller 16 Bundesländer für die Stromnetz-Nutzung erhoben. Wirtschaftsvertreter hatten die negative Wirkung für den Standort kritisiert.
Nach Zahlen des Bundesverbandes der Energieabnehmer liegen die durchschnittlichen Nutzungsentgelte im Thüringer Mittelspannungsnetz je nach Strombezugsmenge und Dauer zwischen 5,5 und 2,1 Cent pro Kilowattstunde. Im Niederspannungsnetz, das vor allem für die Versorgung von Haushalten und Gewerbetreibenden genutzt wird, seien die Preise nach dem Spitzenreiter Berlin in Thüringen und Sachsen- Anhalt mit 7,6 bis 6,4 Cent am höchsten.
Laut Erfurter Wirtschaftsministerium werden bis April 2006 bundesweit alle Nutzungsentgelte von der Bundesnetzagentur überprüft. Ihre Höhe müsse erstmals genehmigt werden.
Offen ist derzeit noch, ob es in Thüringen Anfang 2006 zu einer neuen Preisrunde im Standardtarif für Strom kommt. Anfang dieser Woche lagen noch keine Preiserhöhungs-Anträge von Versorgern vor. Die E.ON Thüringer Energie AG, die auch an der Mehrzahl der Stadtwerke im Freistaat beteiligt ist, hatte in den vergangenen Wochen eine Anhebung des Standardtarifs für etwa 200 000 Privatkunden nicht ausgeschlossen.