EDF stockt Anteil an EnBW auf [Update]
Stand: 01.12.2004
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Karlsruhe (dpa) - Der französische Stromkonzern EDF hat am Mittwoch seinen Anteil an der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) auf 39 Prozent aufgestockt. Dies teilte der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit. Bislang hielten EDF und OEW jeweils 34,5 Prozent an dem Karlsruher Energieversorger. Die Entscheidungsparität bleibe davon unberührt, hiess es. Auch der Vorsitz im Aufsichtsrat bleibt bei der OEW.
Die EnBW AG kommentierte die Aufstockung nicht inhaltlich. "Wir freuen uns grundsätzlich über das Interesse der Aktionäre", sagte ein Sprecher auf Anfrage. Das Unternehmen sei mit allen Aktionären sehr zufrieden und arbeite mit ihnen vertrauensvoll zusammen.
Ebenfalls am Mittwoch gab die EnBW bekannt, dass sie am Dienstag eine Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro am Kapitalmarkt begeben habe. Die Anleihe habe eine Laufzeit von etwas über 20 Jahren und solle günstige Finanzkonditionen langfristig sichern. Die Massnahme habe jedoch nichts mit der Aufstockung der Anteile durch die EDF zu tun, betonte ein Sprecher. Die grosse Nachfrage der Investoren sei ein Beleg für die hohe Attraktivität der EnBW am Kapitalmarkt.
Die EnBW hat in den ersten neun Monaten 2004 ihren Sanierungskurs fortgesetzt und das Ergebnis deutlich verbessert. Das Ergebnis nach Steuern stieg auf 222,8 Millionen Euro - nach einem Fehlbetrag von 1,0 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Die Konzentration auf das Kerngeschäft liess den Umsatz um 3,6 Prozent auf 7,24 Milliarden Euro sinken. Bei der EnBW arbeiten 19 700 Beschäftigte, vor wenigen Jahren waren es noch 40 000.
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