Druck durch Regulierer: E.ON senkt Netzentgelte - keine Anfechtung
Stand: 25.10.2006
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München (dpa) - Die E.ON-Tochter E.ON Energie hat auf Druck der Bundesnetzagentur die beantragten Netzentgelte für Strom und Gas deutlich gesenkt. Nach entsprechenden Bescheiden der Bundesnetzagentur seien die Netzentgelte bei Strom im Schnitt um 13 Prozent und bei Gas um 10 bis 12 Prozent gekürzt worden, teilte die E.ON Energie AG am Mittwoch in München mit. Dadurch seien dem Unternehmen rund 600 Millionen Euro an beantragten Netzkosten entgangen. "Trotz mancher rechtlicher Zweifel werden wir die Bescheide der Bundesnetzagentur nicht anfechten", sagte der Vorstandschef des Unternehmens, Johannes Teyssen.
Die Senkung der Netzentgelte solle an die Kunden weitergegeben werden, sagte Teyssen. Sie werde allen Kundengruppen zugute kommen - vom Industrie- und Gewerbekunden bis zum Haushaltskunden. "Da die Netzentgelte nur einen Preisbestandteil darstellen - bei Strom rund 30 Prozent, bei Gas rund 25 Prozent - ist die preisdämpfende Wirkung jedoch begrenzt", erklärte Teyssen.
Das Unternehmen begrüßte die von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) angekündigte Einführung einer Anreizregulierung zwischen den Netzbetreibern, die zu niedrigeren Netzkosten bei Strom und Gas führen soll. Die Regelung werde aber "nur erfolgreich sein, wenn faire und belastbare Rahmenbedingungen definiert sowie eine Balance zwischen anspruchsvollen Effizienzvorgaben und unternehmerischen Investitionsvorhaben gefunden werden kann", sagte Klaus-Dieter Maubach, bei E.ON Energie für das Vorstandsressort Netze und Regulierung zuständig.