Bundesnetzagentur kürzt Netzentgelte - Strompreise sinken
Stand: 19.09.2006
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Bonn (dpa) - Die Strompreise in mehreren Bundesländer sinken. Bei vier regionalen Energieunternehmen kürzte die Bundesnetzagentur in ihrem jüngsten Beschluss die geltend gemachten Kosten für die Durchleitung von Strom um einen zweistelligen Prozentbetrag. Bei der EnBW Regional AG in Stuttgart und der NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH wurden Entgelte mit einer Kostenkürzungen von jeweils rund 14 Prozent genehmigt, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag in Bonn mit. Bei der Vattenfall Europe Distribution Berlin GmbH (früher Bewag) und der Vattenfall Europe Distribution Hamburg GmbH (früher HEW) wurden die geltend gemachten Kosten um rund 15 Prozent gekürzt.
In Hamburg senkte das Unternehmen seine Strompreise um durchschnittlich 7,8 Prozent. Nach Angaben des Unternehmens wird ein Haushalt bei einem typischen Strombedarf von 2500 Kilowattstunden im Jahr um rund 40 Euro entlastet und zahle im Tarif "Hamburg Classic" knapp 500 Euro für seinen Strombedarf. Die Mindererlöse fallen bei der Vattenfall-Netztochter Distribution an.
In Bayern und Schleswig-Holstein bleiben die Preise für die Kunden des Unternehmens E.ON stabil, obwohl hier der Bescheid der Bundesnetzagentur zu den Nutzungsentgelten noch aussteht. E.ON Hanse hatte sich am Montag mit dem Kieler Wirtschaftsministerium darauf geeinigt, die Nettopreise stabil zu halten und auf eine beantragte Preiserhöhung wegen höherer Bezugskosten zu verzichten. Im Gegenzug muss E.ON Hanse die sinkenden Kosten durch niedrigere Netzentgelte nicht weitergeben.
Nach Verhandlungen mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium kündigten die drei großen Regionalversorger E.ON Bayern, N-Ergie und LEW am Dienstag in München an, mit Ausnahme der Mehrwertsteuererhöhung auf Strompreiserhöhungen zu verzichten. "Die Verbraucher mussten in den letzten Jahren beträchtliche Steigerungen ihrer Energiekosten verkraften", sagte Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU). Deshalb habe er mit den Unternehmen diese Vereinbarung getroffen. Von der Einigung sind rund drei Millionen Haushalte in Bayern betroffen.