3. Quartal 2019: Sonne und Wind liefern erneut mehr Strom als Kohle
Stand: 17.12.2019
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Im 3. Quartal 2019 wurden in Deutschland insgesamt 120 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Stromnetz eingespeist. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 12,8 Prozent weniger als im 3. Quartal 2018. Vor allem die Einspeisung von in Kohlekraftwerken erzeugtem Strom sank demnach im Vorjahresvergleich deutlich um 37 Prozent auf 34 Milliarden Kilowattstunden. Insgesamt wurden 57,6 Prozent des Stroms mit konventionellen und 42,4 Prozent mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugt.
Immer weniger Kohlestrom in Deutschland
Damit lag die Stromeinspeisung aus Windkraft und Photovoltaik mit zusammen 36 Milliarden Kilowattstunden wie bereits im Vorquartal leicht über der eingespeisten Kohlestrom-Menge, berichtet das Statische Bundesamt weiter. Diese Entwicklung sei durch den gesetzlichen Einspeisevorrang für Strom aus erneuerbaren Energien begünstigt. Bereits im 1. und 2. Quartal sei die eingespeiste Menge an Kohlestrom um 20 Prozent und 24 Prozent zu den Vorjahresquartalen zurückgegangen. Auch aus Atomkraftwerken wurde laut Auswertung weniger Strom in das Netz eingespeist.
Entwicklung bei den erneuerbaren Energieträgern
Bei den erneuerbaren Energien ist der Anteil an Windkraft im Vergleich zum 3. Quartal 2018 um 18,6 Prozent gestiegen, zeigen die Ergebnisse. Beim Biogas (-0,1) und bei der Photovoltaik (-1,2) ist demnach hingegen ein kleiner Rückgang zu verzeichnen.
Hoher Anstieg beim Erdgas
Erdgas verzeichnete der Auswertung zufolge im 3. Quartal 2019 mit einem Plus von 31 Prozent den höchsten Zuwachs im Vorjahresvergleich. Der hohe Anstieg der durch Erdgas erzeugten Strommenge hängt unter anderem mit der günstigen Preisentwicklung dieses Energieträgers für Kraftwerksbetreiber zusammen, so die Experten von Destatis.
Zudem seien Gaskraftwerke aufgrund deutlich kürzerer Anlaufzeiten flexibler einsetzbar als Kohlekraftwerke. Dies sei bei einem mittlerweile konstant über 30 Prozent liegenden Anteil von Windkraft und Photovoltaik und den damit verbundenen Schwankungen bei der kurzfristig verfügbaren Strommenge aus diesen Quellen von Vorteil.