Protest gegen Gema-Gebühr auf Handys und DVD-Brenner
Stand: 26.10.2001
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Die Gema will ab 2002 eine Urheberrechtsabgabe auch auf DVD-Brenner und MP3-fähige Mobiltelefone einführen. Doch diese Pläne stoßen bei den Herstellern auf heftigen Widerstand. Das berichtet das Online-Magazin Computer Channel (www.computerchannel.de).
So sollen die Hersteller für DVD-Player 18 Mark pro Gerät, für DVD-Rohlinge 17 Pfennig pro Stunde Spieldauer und für Mobiltelefone mit integriertem MP3-Chip 2,50 Mark pro Handy entrichten. Fünf Mark will die Gesellschaft kassieren, wenn MP3-Songs über eine spezielle Handy-Speicherkarte abgespielt werden.
Die Hersteller protestieren. Nach Recherchen des Computer Channel wollen alle großen Handy-Produzenten gegen diese Gebühr vorgehen. Pressesprecherin Nina Lenders vom Marktführer Nokia bestätigt, daß ihr Unternehmen die Gebühr nicht entrichten will: "Wir zahlen bereits Urheberrechtsabgaben an die internationale Verwertungsgesellschaft Teosdor, die Gebühren an die nationalen Verwertungsgesellschaften abführt." Eine gesonderte Abgabe an die Gema sei damit abgedeckt, so Lenders.
Mit einer Abgabe auf MP3-Handys allein gibt sich die Gema aber nicht zufrieden. Eine Zahlungsaufforderung für eine Abgabe auf DVD-Rekorder und DVD-Rohlinge wird zwar erst im nächsten Jahr verschickt, Unmut darüber wird aber schon jetzt laut. "Es gibt keine Berechtigung für eine Abgabe auf DVD-Brenner, weil es für DVDs umfangreiche Kopierschutzmechanismen gibt", sagt Ludewig Rainald, Leiter der Rechtsabteilung von Panasonic. Auch der Branchenverband Bitkom hält an dieser Linie fest: "Wo es einen DVD-Kopierschutzmechanismus gibt, wollen die Hersteller nicht zahlen", sagt Sprecherin Katrin Bremer.