Berlin (dpa) - Der Anteil der Stromerzeugung aus Windenergie steigt trotz des inzwischen geringeren Neubaus von Windanlagen stetig weiter. Bis Ende 2004 waren bundesweit mehr als 16 500 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 16 629 Megawatt installiert, berichtete das Deutsche Windenergie-Institut am Montag in Berlin. Deutschland stehe damit weiterhin weltweit an erster Stelle vor Spanien, sagten der Geschäftsführer des Instituts, Jens Peter Molly, und der Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Peter Ahmels.
"In Deutschland findet der grösste Windanlagenbau statt - mehr als anderswo auf der Welt", betonte Ahmels. Beseitigt werden müssten nun noch wesentliche Genehmigungs-Hemmnisse bei den Verwaltungen, um den Ausbau der
Windenergie mit grossen Anlagen im Meer (off-shore) wie geplant beginnen zu können. Dann werde es möglich sein, den Windenergie-Anteil an der Stromerzeugung bis 2010 von jetzt 5,8 auf 10 Prozent zu erhöhen. "Nachdem der Export stetig wächst und Service und Wartung immer mehr an Bedeutung gewinnen, muss jetzt endlich die Entwicklung des Offshore-Marktes vorangetrieben werden. Ansonsten verpassen wir den internationalen Anschluss", sagte Ahmels.
Ferner hofft die Branche, dass ihr Streit mit den grossen Strom-
Netzbetreibern über eine gemeinsame Windenergie-Studie ausgeräumt und diese Studie Ende Februar veröffentlicht werden kann. Die Studie zeige, dass die Windenergie sich wesentlich früher trägt und die Kosten des zur Einspeisung nötigen Netzausbaus erheblich geringer seien als öffentlich diskutiert, heisst es beim WindEnergie-Verband.