Berlin (dpa) - Der deutsche Energiekonzern Vattenfall Europe setzt für die künftige Stromerzeugung weiterhin auf Kohlekraftwerke, will aber das schädliche Kohlendioxid völlig abtrennen und speichern. In Serienproduktion sollten CO2-freie Kraftwerke möglichst von 2015 an gehen, teilte der deutsche Unternehmenschef Klaus Rauscher am Donnerstag bei einer Veranstaltung des Konzerns zur Klimaschutz- und Energiepolitik in Berlin mit. "Das wird nicht einfach", sagte Rauscher. Zunächst solle ein Kohlekraftwerk mit 1600 Megawatt Leistung in Hamburg-Moorburg entstehen und eine Braunkohle-Anlage in Boxberg (Sachsen).
Zugleich wolle sich das Unternehmen zusammen mit
E.ON und dem Oldenburger Energiedienstleister EWE in der Windenergie-Erzeugung auf See engagieren. So sollte als erstes Testfeld ein
Windpark mit 60 Megawatt Leistung westlich von Borkum entstehen. Die Kosten der Anlage von 180 Millionen Euro wollten die drei Konzerne anteilig übernehmen.
Der Chef des schwedischen Vattenfall-Mutterkonzerns, Lars G. Josefsson, forderte Politik und Wirtschaft auf, mit Energieeinsparungen gezielt Klimaschutz zu betreiben. Ziel sei die Erderwärmung auf zwei Grad Celsius im Schnitt zu begrenzen. Die damit verbundenen Kosten machten nur 0,6 Prozent der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung aus. Bis 2030 müssten global 27 Milliarden Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. 5,9 Milliarden davon müssten die Energieerzeuger erbringen, 6 Milliarden die sonstige Industrie. Josefsson sprach sich für einen weltweiten Emissionshandel zum Abbau des CO2-Ausstoßes aus.