Umweltstiftung WWF zeichnet zwei hessische Öko-Stromversorger aus
Stand: 04.09.2003
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Darmstadt (dpa/md) - Die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) hat zwei hessische Stromversorger für ihre Förderung von Öko-Strom ausgezeichnet.
Die Pionier-Unternehmen müssen sich nach den WWF-Regeln verpflichten, auf den Bau von Kohlekraftwerken zu verzichten und stattdessen in Solar- und Windkraftanlagen zu investieren. Auf diese Weise solle Strom aus Kohle- und Kernkraftwerken in den kommenden Jahrzehnten aus den Netzen verdrängt werden, erläuterte Kunz. Um dieses Ziel zu erreichen, starte der WWF eine weltweite Informationskampagne und verhandele intensiv mit Energieerzeugern und ihren Geldgebern. Der Energiesektor sei in Deutschland für 38 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich und damit einer der Hauptverursacher der Klimaerwärmung.
Die Heag Natur Pur hat bislang nach eigenen Angaben 4,5 Millionen Euro in den Bau neuer Kraftwerke in der Region Südhessen investiert. So errichtete sie unter anderem 74 Solaranlagen, vor allem auf Kindergärten und Schulen. "Damit haben wir neben der Stromgewinnung gleichzeitig einen Aufklärungs- und Werbeeffekt", erläuterte Vorstandsmitglied Josef Werum. Ausserdem seien drei Windkraftwerke und eine Biogasanlage finanziert worden.
Zur Zeit verkaufe das Unternehmen jährlich 18,5 Millionen Kilowattstunden "Ökostrom". Dies entspreche dem Verbrauch von rund 7500 Familien (2500 Kilowattstunden pro Jahr). Hauptkunden seien 20 Städte und Gemeinden in der Region. Mit der Aktion "Solarbürger" will das Unternehmen Privathaushalte ansprechen. "Wenn sich 30 Interessenten in einem Ort finden, wird dort eine Solaranlage errichtet," sagte Werum. Die Mehrkosten für "Ökostrom" bezifferte er für einen Durchschnittshaushalt auf vier bis zehn Euro im Monat.
Die "Unit Energy Stromvertrieb GmbH" in Bad Homburg ist Tochter des holländischen Energieunternehmens Nuon. Sie hat nach Angaben des WWF zwischen 1996 und 2001 rund 160 Millionen Euro in Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen investiert, davon knapp 50 Millionen Euro in Deutschland. In Hessen sind sie Mitbetreiber des Windparks bei Kassel.
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