Umweltministerium: Öko-Bonus für energiearme Heizsysteme
Stand: 07.12.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa
Berlin (dpa) - Hauseigentümer und Gewerbetreibende können bei weitreichender Modernisierung ihrer Heizanlagen mit Hilfe von Sonnen- und Bioenergien von 2008 an deutliche Förder-Aufschläge erwarten. Neu bezuschusst werden dann zugleich effiziente Wärmepumpen, teilte das Bundesumweltministerium am Donnerstag im Nachgang zu dem am Vortag von der Bundesregierung beschlossenen Klimaschutzpaket mit. Die Einzelheiten sind in der neuen Förderrichtlinie zum Marktanreizprogramm geregelt. Kritik an einzelnen Punkten des Gesetzes kam vom Bundesverband WärmePumpe (BWP) in Berlin.
Auch künftig sollen Solarkollektoren und Biomassekessel mit Investitionszuschüssen gefördert werden, berichtete das Ministerium. Neu ist ein Bonussystem, das zu deutlich höheren Förderbeträgen führen könne. Wer Solarkollektoren und Biomassekessel besonders energieeffizient einsetzt oder erneuerbare Energien miteinander kombiniert, wird zusätzlich mit einem Bonus belohnt. Die Förderkonditionen für private Antragsteller treten laut Ministerium unmittelbar im Januar in Kraft.
Deutlich ausgebaut werde auch die Förderung gewerblicher Investitionen von 2008 an. Anträge seien hier aber erst im Laufe des ersten Quartals möglich, wenn die EU die neue Richtlinie notifiziert habe. Hilfen gebe es für große Biomasse- und Erdwärmebohrungs-Anlagen. Neu ab 2008 sei die Förderung großer Wärmespeicher, Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und Biogasleitungen.
Der Wärmepumpen-Verband begrüßte zwar die Förderung, äußerte sich aber skeptisch, dass Deutschland seine Klimaschutzziele mit Hilfe des geplanten Wärmegesetzes erreichen könne. Da danach die Nutzung erneuerbarer Energien nur für Neubauten zur Pflicht werde und nicht für bestehende Gebäude, "wird der weitaus größte Teil des Einsparpotenzials (...) nicht genutzt". Für Wärmepumpen gebe es unnötig hohe Anforderungen wie die Einführung von Strom- und Wärmemengenzähler, die nur die Kosten in die Höhe trieben. "Wenn der Bundestag die Geburtsfehler nicht vor der Verabschiedung behebt, könnte aus dem Hoffnungsträger ein Papiertiger werden", sagte BWP- Geschäftsführer Karl-Heinz Stawiarski in Berlin.