Tagebau-Ausdehnung: 1200 Menschen in der Lausitz droht Umsiedlung
Stand: 25.10.2007
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Schleife (dpa) - Mit der geplanten Erweiterung des Tagebaus Nochten droht weiteren mehr als 1000 Menschen in der Lausitz eine Umsiedlung. Rund 1200 Einwohner in den Ortschaften Rohne, Mulkwitz und Mühlrose sowie in Teilen von Schleife seien betroffen, bestätigte der Regionale Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien am Donnerstag einen Bericht der "Sächsischen Zeitung". Die "Lausitzer Rundschau" hatte von der Umsiedlung von 1550 Menschen berichtet.
Der Planungsverband stimmte nach den Angaben einer "Teilfortschreibung" des Braunkohleplans für den Tagebau Nochten aus dem Jahr 1994 zu. Dabei geht es um ein Gebiet, unter dem mehr als 300 Millionen Tonnen Rohbraunkohle lagern. Den Großteil davon will der Energiekonzern Vattenfall Europe Mining zwischen 2025 und 2045 abbauen. Mit einer Genehmigung und der damit verbundenen Entscheidung zur Umsiedlung werde 2011 gerechnet, sagte der Verwaltungschef des Regionalen Planungsverbandes, Peter Heinrich, der dpa. "Da ist alles abzuwägen. Die kommunale Mitbestimmung ist dabei ein elementares Recht." Bis April 2008 soll ein Vorentwurf vorliegen.
Im Tagebau Nochten wird seit 1970 Braunkohle gewonnen. Im Dezember 2006 hatte Vattenfall den Antrag gestellt, den Abbau auf das Vorranggebiet auszudehnen. Mit der dort lagernden Kohle soll unter anderem der neue Kraftwerksblock in Boxberg versorgt werden, der gerade im Bau ist.