Studie: Norddeutschland vor Überkapazitäten bei der Stromerzeugung
Stand: 05.07.2007
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Hamburg (dpa) - In Norddeutschland werden die Überkapazitäten in der Stromerzeugung in den kommenden Jahren nochmals stark zunehmen. Das ergab eine Studie des Bremer Energie-Instituts und des Arrhenius- Instituts im Auftrag des Zukunftsrats Hamburg, die am Donnerstag in der Hansestadt vorgestellt wurde. Danach werden sich die Kapazitäten zur Stromerzeugung in den fünf norddeutschen Bundesländern bis 2020 gegenüber 2005 mehr als verdoppeln, bei weitgehend stabilem oder sogar sinkendem Verbrauch. Entsprechend werde die Strom-Überproduktion von heute 21 auf mehr als 100 Prozent steigen.
Wegen der geplanten neuen Kohlekraftwerke werde auch der Ausstoß des Klima gefährdenden Kohlendioxids (CO2) weiter zunehmen, ungefähr auf das dreifache, heißt es in der Studie. Alle klimapolitischen Absichten, die CO2-Emissionen zu reduzieren, würden verfehlt. Allerdings sei die regionale Verteilung der Kraftwerke für die deutsche Gesamtbilanz nicht entscheidend; es könnten in anderen Bundesländern eventuell CO2-Emissionen eingespart werden. Dennoch raten die Gutachter der Politik, diese Entwicklung in Norddeutschland "kritisch zu hinterfragen".
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