Leipzig (dpa) - Die Leipziger Strombörse EEX ist weiter auf Wachstumskurs. Im ersten Halbjahr 2006 erzielte sie einen Umsatz von 20,50 Millionen Euro, teilte der Vorstandsvorsitzende der EEX, Hans- Bernd Menzel, am Dienstag mit. Damit seien die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt worden. Den größten Anteil an der Entwicklung hat der Strom-Terminmarkt mit Erlösen von 15,72 Millionen Euro. Mit Blick auf den starken Wettbewerb kündigte Menzel eine Offensive zum Ausbau der Aktivitäten auf dem europäischen und internationalen Markt an.
So will die
Börse vom 25. September an den Strom-Handel rund um die Uhr mit Intraday sowie Tages- und Wochen-Futures anbieten. Bis zu einer Stunde vor der Lieferung kann dann noch gehandelt werden. Für Neukunden ist ein erleichterter Zugang zur EEX geplant, indem die Zulassungsgebühr von 10 000 Euro gestrichen wird. Die
Jahresgebühr soll flexibler gestaltet werden. Zudem will die EEX mehr Präsenz bei seinen 150 Teilnehmern zeigen. Dafür solle Personal eingestellt werden, sagte Menzel. In welcher Größenordnung stehe noch nicht fest.
Ausweiten will die
EEX ihre Tätigkeit auf dem CO2-Markt. Auf dem Spotmarkt wurden 4,77 Millionen CO2-Emissionsberechtigungen gehandelt. Der im Mai gestartete börsliche Kohlehandel befinde sich erwartungsgemäß noch in einem "embryonalen Zustand". Nach einem verhaltenen Start habe der Terminmarkt angezogen und ein Handelsvolumen von 1 Million Tonnen erreicht. "Kohle erlebt eine Renaissance", sagte Menzel. Die EEX wolle den Markt mit entwickeln.
Zugleich streckt die Leipziger Börse die Fühler nach einem börslichen Gashandel aus. Eine Kooperation der EEX mit der Bundesnetzagentur läuft laut Menzel bereits. Es wurde ein Projekt für ein kombiniertes Marktmodell mit Spot- und Terminmarkt gestartet. Die EEX führt eine umfassende Marktbefragung durch. "Mit Beginn des Gasjahres 2008 wollen wir vom Oktober 2007 an mit Handelsteilnehmern Übungsläufe starten", sagte Menzel. Für 2006 rechnet er mit einem Ergebnis von rund 7 Millionen Euro vor
Zinsen und Steuern (EBIT).