Schornsteinfeger warnen vor Kaminen und Öfen aus dem Ausland
Stand: 23.01.2006
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Gera (dpa) - Schornsteinfeger warnen vor dem Kauf eines Ofens oder Kamins im europäischen Ausland. "Sie funktionieren anders als die in Deutschland produzierten Fabrikate und sind problematisch für die Feuersicherheit", sagte der Landesmeister der Thüringer Schornsteinfegerinnung, Ulrich Eller, in einem dpa-Gespräch. In Deutschland sei wegen Brandgefahr eine Abgastemperatur bis 400 Grad Celsius erlaubt, in anderen europäischen Ländern bis zu 500 Grad Celsius. "Der Kunde weiß das nicht", sagte Eller.
Wegen der steigenden Energiepreise würden immer mehr Haus- und Wohnungsbesitzer Kamine und Öfen im Trend als zusätzliche Wärmequelle einbauen. "Besonders beliebt sind zur Zeit Kaminöfen", sagte Eller. "Der Trend ist so stark, dass viele Baumärkte keine Kamine mehr im Lager haben." Die Schornsteinfeger bräuchten immer mehr Zeit für Beratung. "Viele Kunden kommen aus Fernwärmewohnungen, bauen sich ein Haus mit einem Kamin und wissen gar nicht, wie sie ihn bedienen sollen."
In Thüringen gibt es 204 Kehrbezirke mit jeweils einem Schornsteinfegerbetrieb. "Seit der Wende ist die Zahl der Bezirke um 15, 16 gesunken", sagte der Innungsmeister. Vor allem in den Städten sei die Zahl rückläufig. "Dort sind viele Häuser unbewohnt oder abgerissen worden." Schornsteinfeger sind nicht nur für das Kehren der Essen zuständig, sondern auch für die Bauabnahme, für Emissionsmessungen und für neutrale Energieberatung.