RWE hebt Strompreis zum neuen Jahr deutlich an
Stand: 04.10.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | AFP
Dortmund (AFP) - Der Energiekonzern RWE hebt die Strompreise ab Januar erneut deutlich an. Die rund 3,8 Millionen PrivatKunden in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz müssen 6,6 Prozent mehr zahlen, rund 170.000 Kunden in Augsburg knapp zehn Prozent mehr, wie ein Sprecher der Vertriebsgesellschaft RWE Energy am Donnerstag mitteilte. Grund für die steigenden Preise seien vor allem höhere Strombeschaffungskosten sowie höhere Kosten zur Förderung von Windkraft und Solarenergie, teilten die RWE-Regionalgesellschaften Rhein Ruhr und Westfalen-Weser-Ems mit.
RWE, der zweitgrößte Energieversorger Deutschlands, hatte Preiserhöhungen zum Jahreswechsel bereits vor drei Wochen angekündigt, konkrete Zahlen aber noch zurückgehalten. Ob auch die RWE-Regionalgesellschaften in Chemnitz, Frankfurt am Main und in Saarbrücken bald ihre Strompreise erhöhen, dazu sei derzeit keine Aussage möglich, sagte der Sprecher von RWE Energy. Jeder Stromkunde muss mindestens sechs Wochen vor einer Preiserhöhung schriftlich informiert werden.
Den betroffenen Kunden bieten die RWE-Töchter den Umstieg auf einen günstigeren Tarif an. Neu sind nach Unternehmensangaben ein Treuestrom-Tarif, bei dem der Kunde bei einjähriger Vertragsbindung einen Bonus von 30 Euro bekommt, sowie ein Online-Angebot, bei dem Kunden 11,90 Euro pro Jahr weniger zahlen müssen.
Presseberichten zufolge will auch der größte deutsche Versorger Eon zum Jahreswechsel die Preise anheben. Die Nummer vier Vattenfall dagegen will vorerst bei den aktuellen Preisen bleiben, die der Konzern erst im Sommer kräftig angehoben hatte. Vattenfall verlor auch deshalb nach eigenen Angaben rund 100.000 Kunden in Berlin und Hamburg an die Konkurrenz.
Angesichts von immer neuen Preiserhöhungen haben in diesem Jahr viel mehr Kunden als sonst den Stromanbieter gewechselt. Der Bundesnetzagentur zufolge wählten allein im ersten Halbjahr 520.000 Kunden einen anderen Stromversorger. Das waren fast so viele wie im gesamten Jahr 2006.