Düsseldorf (dpa) - Mit einem Einstieg beim italienischen Energieriesen Enel könnte der E.ON-Konzern im Übernahmekampf um den spanischen Stromerversorger Endesa zum Gegenschlag ausholen. Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in seiner neuesten Ausgabe berichtet, habe die Investmentbank Goldman Sachs dem Vorstand einen spektakulären Rettungsplan vorgeschlagen. Danach soll E.ON in den nächsten Tagen milliardenschwere Enel-Aktienpakete an den internationalen Börsen zusammenkaufen und sich so eine Beteiligung von bis zu 25 Prozent an dem italienschen Unternehmen sichern.
Dieses Anteilspaket könnte
E.ON dann als Faustpfand in den Übernahmekampf um Endesa einbringen und Enel über einen Tausch der beiden Aktienpakte zu einem Rückzug aus Spanien bewegen. Ob sich der Vorstand zu diesem Plan durchringen werde, sei aber unklar, berichtete das Magazin weiter. Eine Entscheidung hierüber soll noch in dieser Woche fallen.
E.ON hat durch den überraschenden Einstieg von Enel bei Endesa kaum noch Chancen, beim spanischen
Stromversorger eine Mehrheit von 50 Prozent des Aktienkapitals zu erreichen. Das Unternehmen bietet den Aktionären einen Kaufpreis von 38,75 Euro je
Aktie, was rund 41 Milliarden Euro für das Gesamtunternehmen entspricht. Die Annahmefrist läuft noch bis Ende März. Neben Enel, die bis knapp 25 Prozent der Endesa-Anteile erwerben wollen, hält der spanische Mischkonzern Acciona, der sich ebenfalls gegen den Zukauf der Deutschen stemmt, ein Paket von 21 Prozent.