Leipziger OB plädiert für Anteilsverkauf der Stadtwerke an Gaz de France
Stand: 31.10.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox | dpa
Leipzig (dpa) - Anteile der Leipziger Stadtwerke sollen auf Vorschlag von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) an den französischen Energiekonzern Gaz de France SA verkauft werden. Diesen Wunschkandidaten präsentierte das Stadtoberhaupt am Mittwoch nach Abschluss des Bieterverfahrens um 49,9 Prozent der Anteile an den Stadtwerken mit vier notariell beurkundeten Angeboten. Den Vorschlag will Jung in der Ratssitzung am 12. Dezember einbringen. Der von Gaz de France gebotene Kaufpreis beträgt nach den Angaben 520 Millionen Euro.
320 Millionen Euro sollen im Haushalt zum Schuldenabbau und für Investitionen in den Erhalt des städtischen Vermögens genutzt werden. Weitere 30 Millionen Euro sollen in den Fonds für strategische Investitionen zur Unterstützung von Ansiedlungen fließen.
Gaz de France, bisher überwiegend in der Gasversorgung tätig, will sich nach den Angaben stärker im Strombereich engagieren. Das Unternehmen wird die Präsenz in Leipzig verstärken und rund 30 Arbeitsplätze an die Pleiße verlegen. Mit rund 50 000 Mitarbeitern und 13,8 Millionen Kunden ist das Unternehmen einer der größten Energieversorger Europas.
Das Bieterverfahren begann im April. Insgesamt 22 Interessenten hatten sich gemeldet. Vier Bieter wurden ausgewählt, Angebote abzugeben. Alleiniger Gesellschafter der Leipziger Stadtwerke ist bisher die Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, die zu 100 Prozent der Stadt gehört. In einem Bürgerbegehren gegen den Verkauf haben nach Angaben der Initiatoren bereits 31 000 Leipziger unterschrieben. Die Unterschriften sollen nächste Woche übergeben werden.