Kritik am Eon-RWE-Deal reißt nicht ab
Stand: 06.11.2020
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Der Milliardendeal zwischen den beiden Energieriesen Eon und RWE sorgt weiter für Kritik. Mehrere Ökostromversorger und Bürgerenergiegesellschaften haben sich zu einer Initiative zusammengeschlossen, die die Neuaufteilung der Geschäftsfelder von Eon und RWE nachträglich verhindern will.
Aus Konkurrenten werden Komplizen
«Der Deal macht aus Konkurrenten Komplizen, deren Marktmacht die Anbietervielfalt und Bürgernähe im Energiemarkt bedroht», werfen sie Eon und RWE in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung vor. Gleichzeitig riefen sie zur Beteiligung an einer Online-Petition auf, die sich an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) richtet.
Eon und RWE hatten die damalige RWE-Tochter Innogy zerschlagen und Geschäftsaktivitäten untereinander getauscht. Eon konzentriert sich jetzt auf den Betrieb von Energienetzen und die Belieferung von Kunden, RWE auf die Stromerzeugung und den Großhandel. Dabei baut RWE seine Position bei den erneuerbaren Energien aus.
Initiative klagt gegen den Deal
Die EU-Kommission hatte den Deal unter einigen Auflagen genehmigt. Dagegen klagen zehn kommunale Versorger sowie die Düsseldorfer Naturstrom AG, die auch an der Initiative beteiligt ist. Sie kritisiert die in drei Einzelverfahren aufgespaltene Freigabe des Deals als intransparent. Für die Genehmigung der Übernahme des Versorgungs- und Netzgeschäfts der Innogy durch Eon fehle bis heute die Begründung der Kommission.
Eon-Chef Johannes Teyssen hatte wiederholt betont, durch die Vereinbarung mit RWE werde der Wettbewerb auf dem Strommarkt nicht eingeschränkt. Die Verbraucher in Deutschland könnten weiter zwischen einer Vielzahl von Anbietern auswählen.