Klimabewusstsein spart Geld im Haushalt
Stand: 19.07.2007
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Dessau/Hamburg (dpa) - Ob Haus, Heizen oder Autofahren - Modernisierungen, klimabewusster Verbrauch und eine umweltbewusste Fahrweise helfen nicht nur der Umwelt. Sie entlasten auch den Geldbeutel. Vor allem der Anteil der Energiekosten am Budget der privaten Haushalte ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Nach Expertenmeinung werden Verbraucher für Gas, Strom und Benzin in Zukunft noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Wer ein paar Verhaltensweisen auf den Prüfstand stellt, kann beim Thema Klima daher doppelt Gutes tun.
In Zukunft wird das wohl noch wichtiger: "Die Preise steigen ja weiter", sagt Umweltwissenschaftler Maximilian Gege, Vorsitzender des Bundesdeutschen Arbeitskreises für umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) in Hamburg. Rund 1100 Euro gab ein durchschnittlicher Haushalt Ende der neunziger Jahre für die Energieversorgung aus - heute müssten Verbraucher mehr als 1800 Euro einplanen.
Gege zufolge können private Haushalte in Deutschland pro Jahr mehr als 140 Millionen Tonnen CO2 vermeiden und damit bis zu 50 Milliarden Euro sparen. Das hat Gege in seinem Buch "Klima retten und Geld sparen" ausgerechnet. Singles blieben unter dem Strich pro Jahr rund 1400 Euro mehr, einer vierköpfigen Familie rund 3300 Euro. "Heizung, Wärme und Licht sind die größten Punkte", sagt Gege, der an der Uni Lüneburg unterrichtet.
Ein Grad weniger am Thermostat bringt zum Beispiel im Jahr einen um 6 Prozent geringeren Energieverbrauch - und damit je nach Haushalt eine Ersparnis von 40 bis 70 Euro im Jahr, so lautet einer der Tipps in Geges Buch. Jedes weitere Grad sorge für einen zusätzlichen Spareffekt in derselben Größenordnung. Strom sparen können Verbraucher auch mit Energiesparlampen und neuen Kühlgeräten. "Kühlen und Gefrieren verbrauchen mit einem Anteil von mehr als einem Fünftel am meisten Strom in unseren Haushalten", sagt Gege.
"Unterschätzt wird auch das Auto", sagt Gege: "Dabei können Sie zwischen 10 und 20 Prozent Sprit sparen, wenn Sie vorausschauend und klimabewusst fahren." Oft sind weniger Emissionen und Sparen nicht einmal eine Frage der Kenntnis oder der Technik - denn laut Lehmann müssen nicht gleich neue Kühlgeräte oder Heizkessel eingebaut oder Kurse für sparsames Fahren absolviert werden.
"In vielen Fällen ist es einfach nur die Faulheit, die zum Geldausgeben führt", sagt Lehmann. Ein Beispiel sei der Stand-by-Betrieb elektrischer Geräte wie Fernseher, Computer oder Modems. "Hochgerechnet laufen in Deutschland jedes Jahr zwei große Kraftwerke nur, um den Stand-by-Verbrauch der Deutschen zu decken." Dabei schaffen schaltbare Steckerleisten für die betreffenden Geräte schnelle Abhilfe.
Die Verbraucher wissen, dass sie schon durch kleine Verhaltensänderungen sparen können. Trotzdem tun sie sich damit an vielen Stellen immer noch schwer: So will nur rund ein Drittel der Deutschen weniger Auto fahren, geht aus einer Umfrage des Markforschungsinstituts GfK in Nürnberg hervor. Immerhin wollen mehr als drei Viertel künftig herkömmliche Glühbirnen durch Energiesparlampen ersetzen. Und annähernd 60 Prozent denken an die Anschaffung stromsparender Haushaltsgeräte. Fast jeder Dritte will weniger heizen. Vier von fünf Verbrauchern wollen darauf achten, Elektrogeräte nicht mehr im Stand-by-Betrieb laufen zu lassen.
Eine bessere Orientierung im Warendschungel könnte vieles noch einfacher machen. Bei Waschmaschinen und Kühlschränken können Käufer schon heute an der farbigen Skala des EU-Energielabels erkennen, ob es sich um ein sparsames oder weniger sparsames Modell handelt. Bei vielen Produkten lässt sich Umweltbewusstsein allerdings schwerer umsetzen. Ein Siegel wie das des Carbon Trust in London, das in Großbritannien schon auf Chips und Shampoo klebt und