Hessische Gasversorger trotzen Kartellamt: Gaspreise sollen nicht gesenkt werden [Update]
Stand: 28.02.2005
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Frankfurt/Main (dpa) - Trotz einer Aufforderung des hessischen Wirtschaftsministeriums wollen viele regionale Gasversorger ihre Preise nicht senken. Stattdessen planen die meisten, zunächst eine Stellungnahme abzugeben. Das ergab eine dpa-Umfrage am Montag. Das Wirtschaftsministerium, das zugleich Landeskartellamt ist, hatte von 19 Gasversorgern verlangt, ihre Preise bis zum 14. März zu senken.
Auch die Energie- und Wassergesellschaft enwag in Wetzlar will zunächst an ihren Preisen festhalten und zunächst Stellung nehmen. "Wir sind an einer einvernehmlichen Lösung interessiert", sagte Geschäftsführer Wolfgang Schuch.
Diesem Kurs folgen auch die Energieversorger in Wiesbaden und Limburg. Die Stadtwerke Wiesbaden (ESWE) begründen die Erhöhungen mit den hohen Kosten für die Sanierung spezieller Leitungen. "Wir denken deshalb, dass es nicht zu einer Senkung der Gaspreise kommt", sagte Sprecher Roland Krämer. Der Energieversorger Limburg führt als Grund langfristige Verträge an. Die Stadtwerke Hanau haben nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, wie sie auf die Aufforderung des Ministeriums reagieren.
Die Stadtwerke in Weilburg und Bensheim sowie der Anbieter MainKinzigGas wollten nicht bestätigen, dass sie zur Preissenkung aufgefordert wurden. Die drei Gasversorger gehörten nach Angaben des HR-Magazins "mex. das marktmagazin" im Januar zu den 19 teuersten Anbietern im Land.
Grund für das Einschreiten des Wirtschaftsministeriums ist der Verdacht, dass die Unternehmen ihre marktbeherrschende Stellung missbrauchen. So verlangten sie Preise, die zehn Prozent oder mehr über jenen der günstigsten Anbieter lägen. Die Energieversorger können Stellung nehmen und ihre hohen Preise begründen.