Handy-Discounter blau.de bietet ab sofort Ökostrom und Gas an
Stand: 01.09.2009
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Hamburg - Der Handy-Discounter blau.de drängt auf den deutschen Energiemarkt. Ab sofort bieten die Hamburger auch Ökostrom und Gas an. "Nachdem wir uns seit vier Jahren im Mobilfunk getummelt haben, haben wir uns nach anderen Märkten mit ähnlichen Gesetzmäßigkeiten umgeschaut", erklärte blau.de-Gründer und Geschäftsführer Martin Ostermayer der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Der Energiemarkt stelle sich derzeit so dar wie der Mobilfunkmarkt vor fünf Jahren. "Es ist ein starrer Markt mit wenigen Anbietern, und der Kunde hat das latente Gefühl, dass er zu viel zahlt."
Deshalb will Ostermayer die Philosophie der "No-Frills"-Angebote des Mobilfunks auf das Geschäft mit Strom und Gas übertragen. "Es gibt wie bei unseren Mobilfunktarifen keine Vertragslaufzeit und keine versteckten Kosten", verspricht Ostermayer. Auch Paketpreise oder einen Mindestverbrauch werde es aber nicht geben. Gleichzeitig gibt Ostermayer aber zu: "Natürlich erfinden wir das Rad nicht neu."
Hauptvorbild sei der künftige Kooperationspartner, die RWE-Billigstrom-Tochter eprimo, von dem auch Strom und Gas gekauft werden. Sein Unternehmen werde den Strom lediglich vermarkten, erklärt Ostermayer. "Wir müssen kein Energienetz aufbauen oder Kraftwerke betreiben." Der angebotene Ökostrom stamme zum Beispiel zu 100 Prozent aus österreichischen Wasserkraftwerken. Die Logik ist damit die gleiche wie im Mobilfunk, wo blau.de-Kunden letztlich auf dem Netz der Mutter E-Plus telefonieren.
Wie viele Kunden er werben will, kann Ostermayer allerdings nicht sagen, auch Umsatzziele gibt der zu E-Plus und damit zur niederländischen KPN-Gruppe gehörende Mobilfunkanbieter nicht aus. Die angepeilten Werte seien aber ambitioniert, verrät Ostermayer. Mobilfunkdiscounter hätten in Deutschland inzwischen 16 bis 17 Prozent des Gesamtmarkts erobert. "Das halten wir auch auf dem Energiemarkt möglich."
"Blauen" Strom wird es in Zukunft allerdings trotzdem nicht geben. Die Marke für Gas und Strom heißt "blux.de". Der Stromanbieter Yello habe sich weitreichende Markenrechte gesichert, erklärt Ostermayer. Dazu gehöre unter anderem die gesamte Farbpalette.