Berlin (dpa) - Die Bundesregierung erhöht die Förderung von
Solarkollektoren um mehr als ein Drittel. Schon von diesem Samstag
(1. Februar) an steigt der staatliche Zuschuss von 92 Euro auf 125
Euro je Quadratmeter Kollektorfläche, teilte das
Bundesumweltministerium am Freitag auf Anfrage mit. Eine
durchschnittliche Anlage von neun Quadratmetern wird damit künftig
mit 1125 Euro gefördert.
Solarkollektoren werden auf Dächern errichtet und erzeugen durch
Sonnenstrahlung Warmwasser und Heizungswärme. Die Mittel für die
Förderung kommen aus der Ökosteuer. Aus den Ökosteuer-Einnahmen
fließen in diesem Jahr 190 Millionen Euro in das so genannte
Marktanreizprogramm für
erneuerbare Energien, in 2004 sind es 200
Millionen Euro.
Grund für die deutliche Erhöhung der Förderung ist der
Markteinbruch bei Solarkollektoren. Während andere erneuerbare
Energien wie die
Windkraft starkes Wachstum verzeichnen, nahm der
Absatz von Solarkollektoren im vergangenen Jahr gegenüber 2001
dramatisch ab. Viele Unternehmen in der Solarbranche sind von
Insolvenz bedroht.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) schätzt
nach Angaben des Ministeriums, dass sich die Zusagen für die
Förderung von Solarkollektoren in diesem Jahr gegenüber 2002 auf 80
Millionen Euro verdoppeln werden. Das Amt zahlt die Fördermittel im
Auftrag des Bundesumweltministeriums aus. Die Unternehmensvereinigung
Solarwirtschaft (UVS) erklärte, sie erwarte einen Ansturm auf die
Fördermittel. Die UVS ist ein Zusammenschluss von 350 deutschen
Solarunternehmen.
Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) zog im Bundestag eine
positive
Bilanz beim Ausbau erneuerbarer Energien. Durch das Gesetz
habe sich der Anteil der etwa aus Wind- und Sonnenkraft gewonnenen
regenerativen Energien am Stromverbrauch seit 1998 auf acht Prozent
vervierfacht, sagte der Minister. Das rot-grüne Fördermodell habe
etliche Arbeitsplätze geschaffen und sei von vielen Staaten
übernommen worden.
Trittin warb für einen Konsens bei der anstehenden Reform des
Gesetzes. Vertreter aller Fraktionen waren sich in der sachlich
geführten Debatte einig, dass der Anteil erneuerbarerer Energien aus
Gründen des Klimaschutzes weiter ausgebaut werden müsse.