EU-Energiemarkt bleibt zersplittert - Hohe Preisunterschiede
Stand: 07.01.2005
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Brüssel (dpa) - Trotz erheblicher Bemühungen der EU-Kommission zur Öffnung des europäischen Energiemarktes kommt die Liberalisierung in den meisten Ländern nur schleppend voran. Besonders im deutschen Elektrizitätssektor gebe es wie auch in Luxemburg und Österreich Probleme bei der Entflechtung und der Regulierung, stellte die Kommission in einem am Freitag in Brüssel veröffentlichen Bericht fest.
Strom könnte sich laut Kommission im laufenden Jahr im Grosshandel verteuern. "In gewisser Hinsicht ist dies eine Reaktion auf den Preisanstieg bei den Primärenergiequellen auf den Weltmärkten", heisst es in dem Bericht. Zu den Endverbraucherpreisen machte die Kommission keine Vorhersage. Es gebe weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten. Die Strompreise für Grosskunden rangieren von weniger als 40 Euro pro Megawattstunde (MWh) in Lettland bis fast 80 Euro in Italien. Bei Kleinverbrauchern und Haushalten reicht die Schere von knapp 60 bis annähernd 120 Euro. Preise für Deutschland wurden nicht mitgeteilt.
Beim Erdgas sieht es laut Kommission nicht viel anders aus. Sie lobte die Marktöffnung in Grossbritannien, Irland sowie in Belgien und den Niederlanden. Fortschritte beim Wechseln zu anderen Anbietern seien in Deutschland und Österreich "noch sehr enttäuschend". Wie beim Strom gibt es zwischen den Staaten noch erhebliche Preisunterschiede. Sie reichen von 10 bis 25 Euro pro MWh für Grosskunden und von 15 bis 40 Euro für Haushalte.