EnBW will wieder zum "Arbeitsplatzgenerator" im Südwesten werden
Stand: 21.06.2005
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Karlsruhe (dpa) - Der Stromkonzern EnBW strebt nach Abschluss seiner Konsolidierungsphase neues Wachstum an und will wieder zum "Arbeitsplatzgenerator" in Baden-Württemberg werden. "Wir haben inzwischen die uneingeschränkte Kapitalmarktfähigkeit erlangt", sagte EnBW-Vorstandschef Utz Claassen in einem dpa-Gespräch.
Die EnBW ist nach einem Milliardenverlust im Jahr 2003 im vergangenen Jahr mit einem Plus von 707 Millionen Euro in die Gewinnzone zurückgekehrt. Sie hat seit dem Antritt Claassens vor zwei Jahren einen strengen Sanierungskurs hinter sich. Der Unternehmenswert wurde Claassen zufolge um vier Milliarden Euro gesteigert, die Nettoverschuldung ging von sieben auf drei Milliarden Euro zurück.
Der Energieversorger trennte sich von vielen Beteiligungen und verringerte damit die Zahl der im Konzern Beschäftigtem allein von März bis Ende 2004 um rund 7000. Er sei "sehr stolz", dass er keine betriebsbedingten Kündigungen habe aussprechen müssen, sagte Claassen.
Mittel- und langfristig will der drittgrösste deutsche Stromkonzern mit einem Umsatz von knapp zehn Milliarden Euro und 17 700 Mitarbeitern wieder wachsen. "Im Rahmen des Ausbaus der Erzeugungskapazität sollen auch wieder positive Arbeitsplatzeffekte für die Region und darüber hinaus geschaffen werden", kündigte Claassen an.
In diesem Sommer solle zunächst die Entscheidung zum Ausbau des Wasserkraftwerkes Rheinfelden fallen, dem bundesweit grössten regenerativen Stromerzeugungsprojekt. Ausserdem ist ein zweistelliger Millionenbetrag für Vorplanungen geplanter Gas- oder Kohlekraftwerke in Karlsruhe und Heilbronn freigegeben.
Im ersten Quartal 2005 hat das Unternehmen in seinen Kerngeschäftsfeldern einen Gewinn von 303,3 Millionen Euro (2004: 166,1 Mio Euro) verbucht. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg per Ende März um 36 Prozent auf 537,5 Millionen Euro.