Karlsruhe (dpa) - Nach einem Milliardenverlust im Vorjahr hat die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) 2004 einen Gewinn vor Steuern von 707 Millionen Euro erzielt. Damit hat sich das Ergebnis um 1,8 Milliarden Euro verbessert. Nach dem am Freitag vorgelegten Bilanzzahlen sank der Konzernumsatz des drittgrössten deutschen Energieversorgers aber wegen abgestossener Beteiligungen leicht auf 9,84 (9,95) Milliarden Euro. Im Kerngeschäft Strom, Gas und Energiedienstleistungen stieg der Umsatz dagegen auf 9,01 (8,13) Milliarden Euro.
Nach Angaben von EnBW-Vorstandschef Utz Claassen wurden damit die "ambitionierten Ergebnisziele für das Jahr 2004 nicht nur erreicht, sondern sogar übertroffen". Als Grund wurde ein striktes Kostenmanagement genannt. Die Stromtochter Yello sei früher als geplant saniert worden.
Dennoch sollen im laufenden und im nächsten Jahr die Kosten weiter deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig peilt der Stromkonzern höhere Erträge an. Das Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich 2004 mit 2,22 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Beim EBIT gelang Claassen zufolge der "Turnaround" auf 1,22 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 190,4 Millionen Euro). Das Ergebnis je
Aktie lag bei 1,36 (minus 5,4) Euro.
Auf der Hauptversammlung am 29. April will die
EnBW ihren Aktionären die Zahlung einer Dividende von 0,70 Euro je Aktie vorschlagen. "Dies ist die höchste
Dividende, die der EnBW-Konzern je ausgezahlt hat", sagte Finanzvorstand Christian Holzherr. Für die kommenden Jahre rechnet die EnBW bei entsprechend positiver Ergebnisentwicklung mit einer stetig steigenden Dividende.
Die EnBW zählt rund 17.700 Beschäftigte. Ende 2001 waren es noch 44.500. Grösste Aktionäre des Karlsruher Unternehmens sind der französische Stromkonzern Electricité de France (EdF) und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45 Prozent.