Bundesweit letztes Zwischenlager am Reaktor Unterweser in Betrieb
Stand: 18.06.2007
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Esenshamm (dpa) - Das bundesweit letzte Standort-Zwischenlager für hoch radioaktiven Abfall ist am Kernkraftwerk Unterweser bei Esenshamm (Kreis Wesermarsch) in Betrieb gegangen. Dort dürfen abgebrannte Brennelemente aus dem Reaktor eingelagert werden, bis es ein Endlager in Deutschland gibt. Der erste Castor-Behälter wurde bereits im Lager untergebracht, wie das niedersächsische Umweltministerium am Montag in Hannover mitteilte. In der Stahlbetonhalle dürfen laut Genehmigung des Bundesamtes für Strahlenschutz bis zu 80 Castor-Behälter mit Atommüll gelagert werden. Die Genehmigung ist auf 40 Jahre befristet.
Die Errichtung des Zwischenlagers am Atomkraftwerk Unterweser dauerte fast genau drei Jahre. Es war als letztes von zwölf Standort- Zwischenlagern im September 2002 vom Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt worden. Das bundesweit erste Zwischenlager war im Dezember 2002 am Kernkraftwerk Emsland in Betrieb genommen worden.
Der Bau der Zwischenlager an den Kraftwerksstandorten geht auf die Vereinbarung über den Atomausstieg zurück, die im Jahr 2000 zwischen den Energieversorgern und der damaligen rot-grünen Bundesregierung getroffen wurde. Ziel war die Vermeidung von Atom-Transporten - bis dahin gab es nur Zwischenlager in Ahaus und Gorleben, ein Teil der benutzten Brennelemente wurde auch zur Wiederaufarbeitung ins Ausland gebracht.